Mannschaft zurückgezogen Rechtsradikale Vorkommnisse erschüttern Amateur-Liga
Tattoos mit Nazisymbolen und ein Spieler, der die erste Strophe des Deutschlandliedes vor dem Anstoß gesungen haben soll: Wegen mutmaßlicher rechtsradikaler Vorkommnisse bei einigen Kickern hat der SC Osterbek die dritte Herren-Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet. Das berichtet die "Hamburger Morgenpost".
Öffentlich wurde der Skandal durch einen offenen Brief der fünften Herren-Mannschaft des SC Sternschanze. Unter dem Motto "Kein Fußball den Faschisten", weigerte sie sich, gegen Osterbek anzutreten. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten, das Schreiben schlug im Hamburger Raum ein wie eine Bombe. "Wir sind überwältigt", wird Kapitän Gunnar Ebmeyer zitiert. Der Hamburger Fußball-Verband reagierte daraufhin mit einer drastischen Maßnahme und sagte das Spiel ab.
Fünf Spieler entlassen
Auch der SC Osterbek hatte vor dem Rückzug der Mannschaft bereits erste Konsequenzen gezogen und fünf Spielern, die unter dem Neonazi-Verdacht stehen, die Vereinsmitgliedschaft gekündigt. "Wir haben umgehend gehandelt, als wir davon erfahren haben", sagte Präsident Jürgen Lehmann. Derzeit wird untersucht, ob es noch weitere Fälle in der Mannschaft gibt.