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WM 2022: FIFA-Funktionäre denken an Neuvergabe


Bestechungsvorwürfe
WM 2022: FIFA-Funktionäre denken an Neuvergabe

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 01.06.2014Lesedauer: 2 Min.
FIFA-Präsident Joseph Blatter präsentierte 2010 Katar als Ausrichter.Vergrößern des Bildes
FIFA-Präsident Joseph Blatter präsentierte 2010 Katar als Ausrichter. (Quelle: eibner/imago-images-bilder)

Kurz vor der WM in Brasilien sieht sich der Fußball-Weltverband FIFA mit neuen schweren Korruptionsvorwürfen rund um die Vergabe der Endrunde 2022 an Katar konfrontiert. FIFA-Vize Jim Boyce schloss sogar eine neue Abstimmung über die WM 2022 nicht aus. "Wenn der Bericht vorliegt und zu dem Schluss kommt, dass ein Fehlverhalten zu dem Abstimmungsergebnis geführt hat, hätte ich als Mitglied des Exekutiv-Komitees kein Problem damit, wenn die Empfehlung eine Neuvergabe wäre", sagte der 70 Jährige. Präsident Joseph Blatter selbst wollte das Ganze nicht kommentieren.

Der britischen Zeitung "Sunday Times" liegen nach eigenen Angaben geheime Dokumente vor, die belegen sollen, dass der ehemalige katarische Spitzenfunktionär Mohamed bin Hammam fünf Millionen Dollar an Offizielle gezahlt habe, um sich deren Unterstützung für Katars WM-Bewerbung zu sichern. Bereits ein Jahr vor dem entscheidenden Votum der FIFA-Exekutive über den WM-Gastgeber habe der Katarer begonnen, Einfluss zu nehmen und direkte Zahlungen an Funktionäre geleistet, so die Zeitung.

Dem Blatt liegen zudem angeblich Belege dafür vor, dass Bin Hammam dem ehemaligen Exekutiv-Mitglied Reynald Temarii (Tahiti) 305.000 Euro für Anwaltskosten gezahlt haben soll.

Vorwürfe werden untersucht

Die Organisatoren in Katar haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Alle Anschuldigungen seien falsch, hieß es in einem Statement. Bin Hammam habe beim Bewerbungsverfahren "keine offizielle oder inoffizielle Rolle" eingenommen. "Wir bestreiten alle Vorwürfe von Fehlverhalten. Wir werden die erforderlichen Schritte ergreifen, um die Integrität von Katars Bewerbung zu verteidigen."

Eine FIFA-Kommission unter Leitung des ehemaligen amerikanischen Staatsanwalts Michael Garcia untersucht derzeit die Vorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2022. Der Abschlussbericht soll noch in diesem Jahr vorgelegt werden. An diesem Montag soll Garcia Mitglieder von Katars WM-Bewerbungskomitee im Oman treffen. Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger kritisierte als Mitglied der FIFA-Regierung das Ermittlungstempo und forderte ein zeitnahes Ergebnis.

Zwanziger ist "alles andere als sicher", dass die WM in Katar stattfindet

"Die Sache drängt. Spätestens nach der WM in Brasilien erwartet die Öffentlichkeit Aufklärung, damit wir uns endlich von den vielen Spekulationen befreien können", sagte Zwanziger der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sollte Garcia ernste Zweifel an einer sauberen Vergabe haben, werde der Kongress "nicht umhin können, die WM neu zu vergeben", sagte er im "Handelsblatt". "Ich bin alles andere als sicher, ob die WM in Katar ausgetragen wird, weil zu viel gewichtige Punkte nicht geklärt sind."

Boyce sah es in einem BBC-Interview ähnlich. Bin Hammam war 2011 von der Ethikkommission des Weltverbandes wegen Verstößen gegen den Ethikcode auf Lebenszeit gesperrt worden.

Blatter gesteht Fehler ein

Jüngst hatte Blatter den Zuschlag für Katar als Fehler bezeichnet, dies aber auf die klimatischen Bedingungen in dem Wüstenstaat bezogen. "Wissen sie, man macht viele Fehler im Leben", sagte der Schweizer in einem Fernsehinterview.

Bin Hammam war 2011 von der Ethikkommission des Weltverbandes wegen Verstößen gegen den Ethikcode auf Lebenszeit gesperrt worden. Er soll versucht haben, bei einem Treffen der Karibischen Fußball-Union Stimmen für seine Wahl zum FIFA-Präsidenten zu kaufen.

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