Bundesliga "Lego-System": FCB-Boss schlägt Spielplan-Revolution vor
Die fortgeschrittenen Pläne von Weltverbands-Boss Sepp Blatter zwingen die Granden des globalen Fußballs zu Gedanken über eine komplette Neugestaltung des Spielplans. Geht es nach dem FIFA-Präsidenten, wird die WM 2022 im Wüstenemirat Katar erstmals während der Wintermonate ausgetragen. In diesem Fall wäre eine Umstellung des Spielrhythmus' auf das Kalenderjahr nötig.
Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hält eine solche Umstellung sogar für eine gute Idee. "Ich finde das recht attraktiv, gerade für uns in Deutschland", sagte der 57-Jährige dem "kicker". Demnach habe auch Michel Platini, Präsident der UEFA, bereits entsprechende Pläne entworfen: "Ich nenne es gerne eine Art Lego-System", sagte Rummenigge.
Spielbetrieb in Blöcken
Statt wie bislang am 1. Juli in eine Saison zu starten, würde künftig "nach dem gregorianischen Kalender" gespielt, "Start zu Beginn des Jahres, Ende im November oder Dezember", führt Rummenigge aus. Wichtig sei ein klares System, Rummenigge denkt hier in Abschnitten "exklusiv für den Klubfußball, dann wieder zum Beispiel ein Monat, wo nur Nationalmannschaft gespielt wird, für alle Qualifikations- und Freundschaftsspiele". Diese einzelnen Blöcke ließen sich modulweise hin- und herschieben, sagt Rummenigge: "Man könnte im Januar und Februar eine WM spielen, zum Beispiel in Katar, und wenn die WM 2026 vielleicht dann wieder in Europa wäre, könnte man sie wieder im Sommer spielen."
Im Oktober wird die FIFA-Exekutive darüber diskutieren, wann die WM 2022 ausgetragen werden soll: im November oder Dezember, wie Blatter es will, oder im Januar, was Platini bevorzugt. Er erwarte in dieser Frage aber nicht, ergänzte Rummenigge, "dass es Platini auf einen großen Konflikt mit Blatter oder der FIFA anlegt. Ich habe keine Hinweise, dass da eine Revolution gewünscht ist".
Keine Eignung zum UEFA-Boss
Unabhängig von der noch ungeklärten Frage, ob Platini 2015 bei der Wahl zum FIFA-Präsidenten gegen Blatter antreten wird, schloss Rummenigge eigene Ambitionen auf den Posten als UEFA-Präsident aus: "Sicher nicht", sagte er auf entsprechende Nachfrage: "Ich eigne mich nicht zum Verbandsfunktionär. Das habe ich früh erkannt."