Alles spricht für Trennung So läuft die Abschiedstour von Tuchel und Aubameyang
"Sie wirken intellektuell, vernunftgesteuert – können Sie eigentlich auch mal einen über den Zapfen hauen?", fragte ein Journalist BVB-Trainer Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz nach dem Pokalsieg. Die Antwort: "Ich kann gut feiern – Gin Tonic wird helfen." Anschließend feierte Tuchel beim Bankett im Grand Hyatt Berlin seinen ersten und wohl letzten Titel mit dem BVB. Er darf gleich weiterfeiern: Eine Abschiedsparty.
Zu Beginn der Woche wird eine Entscheidung über seine Zukunft verkündet.Tuchel: "Ich habe einen Vertrag bis 2018 und möchte den erfüllen. Es scheint aber, als wären die Gespräche ergebnisoffen. Mindestens ergebnisoffen." Alles deutet daraufhin, dass Schluss ist. Zu tief sind die Gräben zwischen ihm und den Bossen, insbesondere Hans-Joachim Watzke.
Alles spricht dafür, dass Tuchel und Aubameyang weg sind
Der sagte zu "Bild am Sonntag": „Ich habe ihm natürlich gratuliert, wie es sich gehört. Es ist ja auch sein erster Titel.“ Die Umarmung von Watzke auf dem Platz war dennoch sogar kühler als die von Gegner-Trainer Niko Kovac.
Tuchel war bemüht, das Verhältnis zur Mannschaft in ein positives Licht zu rücken. "Wenn Du kein Vertrauen und keine Verbindung in der Mannschaft hast, erreichst Du deine Ziele nicht. Davon bin ich zutiefst überzeugt."
Schmelzer schießt gegen den Trainer
Doch kurz darauf schoss selbst Kapitän Marcel Schmelzer indirekt gegen den Trainer, weil der Nuri Sahin nicht für den Kader nominiert hatte. "Mich hat es sehr geschockt. Ich verstehe es einfach nicht", sagte Schmelzer. Und weiter: "Wenn ein Spieler wie Julian Weigl ausfällt, dann ist der Einzige, der das mindestens genauso gut kann, Nuri Sahin", betonte Schmelzer: "Deshalb war ich sehr überrascht. Wir alle wissen, welche Qualität er besitzt. Die Erklärung dafür muss der Trainer geben. Wir stehen komplett hinter Nuri. Ein toller Mensch."
Die Mannschaft scheint aber gespalten. Torwart Roman Bürki: „Ich glaube, das Wichtigste sind Titel. Daran werden Trainer gemessen. Und wir haben jetzt einen geholt. Ich bin dafür, dass er bleibt.“
Tuchel steht vor dem Rauswurf – und auch der Siegtorschütze Pierre-Emerick Aubameyang wird den BVB wohl verlassen. Er hat Angebote vom AC Mailand, von Tianjin Quanjin und von Paris Saint-Germain. Anfang der Woche soll er bereits um seine Freigabe gebeten haben. Alles spricht für einen Wechsel nach Paris.
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Auba feiert mit Glitzer-Anzug und Pokal
Es wäre der perfekte Abschied: Mit seinem Elfmetertor zum 2:1 schenkte der Gabuner Thomas Tuchel, seinem Kumpel Marco Reus und den Fans den Pokal, den er gar nicht mehr herbgeben wollte. Bei der Feier im Grand Hyatt kam er im Glitzer-Anzug und mit dem Cup in der Hand. Um 2.30 Uhr spazierte er mit Ousmane Dembélé und seiner Entourage zu MC Donald's am Potsdamer Platz, anschließend ging es in die Diskothek "Adagio", die der BVB in "Club09" umbenannt hatte. Hier feierte Aubameyang gemeinsam mit Tuchel.
Gerade zum Trainer hat der 27-jährige Aubameyang ein besonderes Verhältnis. Wie in der vergangenen Saison einigten sie sich auch in dieser auf eine Torwette, die Aubameyang diesmal gewann.
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Favre wird wohl Tuchel-Nachfolger
Wie geht es weiter beim BVB? Als Nachfolger auf der Trainerbank wird wohl Lucien Favre von OGC Nizza kommen. Als Aubameyang-Ersatz gibt es mehrere Kandidaten. Einer davon: Der 21-jährige Stürmer Patrik Schick von Sampdoria Genua.
Und so läuft die Abschiedstour von Tuchel und Aubameyang! Heute werden beide mit der Mannschaft auf einem Truck in Dortmund einen Korso starten. Um 15.30 Uhr soll es an der Westfalenhütte losgehen, dann rund vier Kilometer durch die Stadt gehen. Um 16 Uhr wird der Zug am Borsigplatz erwartet, geht dann weiter Richtung Innenstadt und über den Wall. Beide werden die Feier in vollen Zügen genießen – es wird ihre vorerst letzte in Dortmund sein.