Emotionales Pokal-Finale Hoeneß: "Ich würde Hummels nicht Elfer schießen lassen"
Ganz selten stand ein Spieler vor einem Endspiel derart im Fokus wie Mats Hummels. Der Weltmeister wird heute Abend mit Borussia Dortmund im Pokalfinale gegen seinen zukünftigen Klub Bayern München (ab 19.45 Uhr im Live-Ticker bei t-online.de) das letzte Spiel für den BVB bestreiten.
Dass die Partie nach dem hochemotionalen Wechsel zum Rekordmeister und der "schweren Entscheidung" - wie Hummels selber sagt - eine ganz besondere wird, braucht man eigentlich nicht zu erwähnen. Doch kann der 27-Jährige die Aufregung ablegen und noch einmal alles für die Borussia geben?
Der frühere Bayern-Präsident Uli Hoeneß ist überzeugt, dass die besonderen Umstände den Dortmunder Abwehr-Chef nicht kalt lassen werden. "Ich würde Hummels nicht Elfer schießen lassen", rät er BVB-Trainer Thomas Tuchel via "Bild". "Egal, was er macht, es kann ihm negativ ausgelegt werden. Trifft er und der BVB gewinnt, sind die Bayern-Fans sauer. Scheitert er, heißt es, er hatte seinen Kopf nicht mehr beim BVB.“
Matthäus als mahnendes Beispiel
Diesen Vorwurf musste sich einst auch Lothar Matthäus gefallen lassen. Im Pokal-Finale 1984 legte er sich den Ball auf den Punkt. Sein Wechsel von Borussia Mönchengladbach zum Endspielgegner Bayern München stand schon fest. Matthäus lief an - und drosch die Kugel über das Tor. Die Bayern holten anschließend den Pokal.
Auch Hummels selbst weiß nicht, ober er im Fall der Fälle zum Strafstoß antreten würde. Er sagt dazu: "Puh, mal sehen. Da liegen 20 Tonnen auf den Schultern."
Tuchel: "Mit den Reaktionen muss er umgehen"
Ob Elfmeter oder nicht - Tuchel will das Thema Hummels nicht unnötig aufblasen. Der Nationalspieler sei Profi genug, um die Emotionen im Griff zu haben. "Das ist eine Entscheidung, die Mats für sich getroffen hat. Mit den Reaktionen muss er umgehen und das kann er auch. Es gibt für mich keinen Grund, das noch mal extra zu thematisieren."