Die grössten Pokal-Sensationen
14. August 1994: TSV Vestenbergsgreuth - FC Bayern München 1:0 Alles Pfeifen nutzt dem Maestro nichts: Die Pflichtspielpremiere von Giovanni Trapattoni als Münchner Cheftrainer geht komplett in die Hose. 24.200 Zuschauer im Nürnberger Frankenstadion und Millionen an den TV-Geräten erleben, wie ein gewisser Roland Stein die großen Bayern in der 43. Minute rausschießt. Greuth fusioniert 1996 mit der SpVgg Fürth zur SpVgg Greuther Fürth.
04. August 1990: FV 09 Weinheim - FC Bayern München 1:0 Jürgen Kohler, Brian Laudrup, Stefan Reuter (von links): Zwei frisch gebackene Weltmeister und ein dänisches Sturmtalent. Zu wenig im badischen Weinheim. Der Drittligist hat Thomas Schwechheimer zu bieten. Per Elfmeter schießt der Nobody den Nobody in Runde zwei – und sich ins Aktuelle Sportstudio des ZDF.
1. November 2000: 1. FC Magdeburg - FC Bayern München 5:3 nach Elfmeterschießen 5:2 über Köln, und dann auch noch die Bayern geknackt: Gefühle wie zu besten Europapokal-Zeiten in Magdeburg. Dirk Hannemann versenkt den insgesamt achten Strafstoß zur Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber gegen Oliver Kahn. Kurios: Genau 26 Jahre zuvor haben die Bayern im Landesmeisterpokal die Magdeburger auch mit 5:3 rausgeworfen - aber nach Hin- und Rückspiel.
26. August 1995: SpVgg Beckum - 1. FC Köln 4:3 nach Elfmeterschießen Das fehlt Trainer Morten Olsen und seinen Kölnern noch: Nur ein Punkt aus den ersten beiden Bundesligaspielen, und dann das Pokal-Aus beim westfälischen Oberligisten. Bruno Labbadia vergibt den letzten Strafstoß der Geißböcke, die daraufhin Stefan Engels trainiert - zumindest bis zum 31. März 1996.
23. September 1997: Eintracht Trier - FC Schalke 04 1:0 Der damalige Drittligist Eintracht Trier holt die Schalker Eurofighter zurück auf den Boden. Rudi Thömmes schreibt sich im Moselstadion in der 76. Minute vor 16.500 in der Mehrheit ausgelassenen Besuchern in die Geschichtsbücher des Vereins ein. Er nimmt 2002 - mit 33 Jahren - noch die Rückkehr der Eintracht in die 2. Bundesliga mit.
28. Oktober 1997: Eintracht Trier - Borussia Dortmund 2:1 Und die Thömmes-Show geht gleich weiter: Nach dem UEFA-Pokalsieger ist jetzt der Champions-League-Triumphator an der Reihe, Schalkes Erzrivale Borussia Dortmund. Thömmes (rechts) leitet den 2:1-Sieg über den BVB ein - ein einmaliger Doppelschlag der Trierer. Erst im Halbfinale stoppt der MSV Duisburg im Elfmeterschießen die aufmüpfige Eintracht.
25. Oktober 1974: VfB Eppingen - Hamburger SV 2:1 In der 2. Hauptrunde macht sich Gerd Störzer für alle Zeiten beim VfB Eppingen unsterblich. Der Doppelschlag gegen den Bundesliga-Tabellenführer HSV in der 60. und 70. Minute blieb bis zum Zweitliga-Aufstieg 1980 das größte fußballerische Erlebnis im Hugo-Koch-Stadion. Ausgerechnet Hamburgs Nord-Rivale Werder Bremen beendet im Achtelfinale Eppingens Höhenflug mit einem 2:0.
4. August 1990: SpVgg Fürth - Borussia Dortmund 3:1 Bei 40 Grad Celsius Hitze im Fürther Ronhof muss der fränkische Viertligist 88 Minuten gegen den Pokalsieger von 1989 zu zehnt auskommen. David Schneider sieht früh Rot. Oliver Zettl (18., 65.) und Achim Beierlorzer (38.) machen die Sensation perfekt. Nicht nur Borusse Sergej Gorlukowitsch (links) hetzt hilflos hinterher. Fürth steigt im Sommer drauf nach vier Jahren endlich wieder in die Oberliga auf.
31. August 1984: SC Geislingen - Hamburger SV 2:0 Felix Magath (rechts) auf verlorenem Posten: Zehn Jahre nach Eppingen erlebt der große HSV erneut ein Pokal-Trauma im Schwäbischen. Jürgen Klinsmanns Heimatverein lässt Magath und Co. "überhaupt keine Siegchance", wie Magath anschließend klagt. Geislingen scheitert erst im Achtelfinale mit 0:2 am späteren Pokalsieger aus Uerdingen.
26. August 2001: SSV Ulm 1846 - 1. FC Nürnberg 2:1 Erstmals wirft ein Fünftligist einen Bundesligisten aus dem DFB-Pokal. Den Ulmer Spatzen tut der Triumph über den 1. FC Nürnberg besonders gut, stürzen die Schwaben doch binnen eines Jahres aus wirtschaftlichen Gründen aus der Bundesliga bis in die Verbandsliga ab. Dragan Trkulja, einziger Verbliebener aus der Ulmer Bundesligaelf, sorgt per Elfmeter vor 5000 Zuschauern nach einer Stunde für die Entscheidung.
9. September 2006: FK Pirmasens - Werder Bremen 5:3 nach Elfmeterschießen Und nichts wie runter mit dem Trikot: Miguel Carvalho (l.) kann es genauso wenig fassen wie Andreas Reinke. Der Pirmasenser Stürmer schießt seine Farben mit dem neunten Elfmeter in Runde zwei. Weil sein Keeper Reiner Schwartz ein Mal öfter hält als Reinke. In der zweiten Runde aber unterliegt der Regionalligist mit der großen Vergangenheit Unterhaching und steigt später auch ab.
26. August 2000: VfB Stuttgart II - Eintracht Frankfurt 6:1 Erkannt? Ioannis Amanatidis, in jungen Jahren. Mit dem Nachwuchs des VfB sorgt er gegen Frankfurt für das Rekordresultat eines Dritt- gegen einen Bundesligisten. Amanatidis erzielt die letzten beiden Treffer.
31. Juli 2009: VfB Lübeck - 1. FSV Mainz 05 2:1 nach Verlängerung Der entscheidende Tick Investition fehlt Bundesliga-Rückkehrer Mainz 05 beim "ernsthaften" Saisonstart im viertklassigen Lübeck. Nach der Führung des Favoriten durch Innenverteidiger Niko Bungert in der 19. Minute scheinen die Dinge ihren Lauf zu nehmen. Doch Nico Schrums Ausgleich (56.) sorgt für neue Verhältnisse. Jakob Sachs macht in der 95. Minute die VfB-Sensation perfekt.
14. August 2010: SV Elversberg - Hannover 96 5:4 nach Elfmeterschießen 120 Minuten quälen sich die Hannoveraner ohne ein Tor zu erzielen. Im Elfmeterschießen gegen den Regionalligisten patzt dann Mikael Forssell.
30. Juli 2011: Dynamo Dresden - Bayer Leverkusen 05 4:3 3:0 führt Champions-League-Teilnehmer Leverkusen, ehe die Gastgeber eine fulminante Aufholjagd zum 3:3 starten und Alexander Schnetzler in der Schlussphase der Verlängerung der 4:3-Siegtreffer gelingt. "Ich bin hier im falschen Film", sagt Bayer-Stürmer Stefan Kießling.
18. August 2012: Berliner AK - TSG 1899 Hoffenheim 4:0 Der Viertligist Berliner AK demütigt den Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Justin Gerlach, Kevin Kruschke und Metin Cakmak per Doppelpack machen den Sensationssieg für den Hauptstadtklub perfekt.
12. Juni 1993: Hertha BSC II - Bayer Leverkusen 0:1 Das Regionalliga-Team der Berliner Hertha hat es geschafft, als erstes Amateurteam überhaupt ins Pokalfinale einzuziehen. Dort unterliegen die sogenannten "Hertha-Bubis" vor 76.000 Fans im Berliner Olympiastadion Bayer Leverkusen nach einem späten Treffer von Ulf Kirsten (re.) mit 0:1. Für den damals erst 19 Jahre alten Carsten Ramelow (li.) im Dress der Berliner begann eine steile Karriere als Profi, die er erst 2008 als Profi von Bayer Leverkusen wegen Knieproblemen beenden musste.