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Wie sich mehrere Bundesligisten gegen Rechte einsetzen


"Nazis raus aus den Stadien"
Wie sich mehrere Bundesligisten gegen Rechte einsetzen

Von t-online, BZU

14.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Beim Spiel gegen den Hamburger SV solidarisierten sich Ultras des BVB mit dem SV Babelsberg 03.Vergrößern des Bildes
Beim Spiel gegen den Hamburger SV solidarisierten sich Ultras des BVB mit dem SV Babelsberg 03. (Quelle: Thomas Bielefeld/imago-images-bilder)
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Das Brandenburg-Duell zwischen dem SV Babelsberg und Energie Cottbus ist eigentlich nicht brisanter als andere Derbys. Doch das Duell im letzten Jahr hatte ein langes Nachspiel - am Ende solidarisierten sich selbst Bundesliga-Klubs.

Der SV Babelsberg 03 positioniert sich politisch klar links. Sowohl der Verein als auch die Fans sprechen sich regelmäßig gegen Rassismus, Intoleranz und Diskriminierung aus. Mit "Welcome United 03" integrierten die Brandenburger im Sommer 2014 eine Mannschaft in den Verein, die ausschließlich aus Flüchtlingen besteht.

Kritik am NOFV

Dadurch waren die Babelsberger Ziel verbaler Attacken einzelner Cottbus-Fans am 28. April 2017. Beim Regionalliga-Duell der beiden Brandenburger Vereine kam es zu mehreren Ausschreitungen. Einzelne Cottbuser Anhänger zeigten den Hitlergruß und skandierten "Arbeit macht frei, Babelsberg 03". Außerdem wurde Pyrotechnik gezündet und auch in Richtung des Fanblocks der Gastgeber geworfen. Auch Babelsberger Anhänger verbrannten Feuerwerkskörper.

Nun wurden beide Klubs vom Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) zu Geldstrafen verurteilt. Babelsberg muss 7000 Euro für das Verbrennen von Pyrotechnik und die Rufe "Nazischweine raus" zahlen, Cottbus 6000 Euro wegen unsportlichen Verhaltens in mehreren Fällen. Eigentlich sollte Energie weitere 5000 Euro Strafe zahlen müssen, doch das Urteil wurde nach Einspruch der Cottbuser zurückgenommen.

Daraufhin verweigerte Babelsberg die Zahlung, denn die "Nazischweine"-Rufe seien eine Reaktion auf die Hitlergrüße gewesen, teilte der Verein mit. Der NOFV erhöhte daraufhin die Strafe, drohte sogar mit Liga-Ausschluss. Neben dem Streit mit dem Verband entschied sich der SV Babelsberg, die Kampagne "Nazis raus aus den Stadien" ins Leben zu rufen.

Solidarisierung anderer Klubs

Dem Aufruf des Regionalligisten sind mehrere Bundesligisten gefolgt. Werder Bremen, Borussia Dortmund und nun auch der 1. FC Köln solidarisieren sich mit Babelsberg und unterstützen die Kampagne. Dabei werden Spenden gesammelt, die zum einen die Kosten des Rechtsstreits mit dem NOFV decken und zum anderen kleinere Antirassismusprojekte finanzieren sollen. Der BVB hatte sogar überlegt, ein Benefizspiel mit Babelsberg zu vereinbaren. Aus terminlichen Gründen hat dies jedoch vorerst nicht geklappt.

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Neben den Vereinen solidarisierten sich auch verschiedene Fangruppen. Dazu zählen auch Anhänger von Bayern München, Greuther Fürth, Carl Zeiss Jena, Werder Bremen und Borussia Dortmund.

Der SV Babelsberg verkündete am Mittwoch, dass man sich mit dem NOFV auf einen Gesprächstermin geeinigt habe. Der soll im März stattfinden.

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