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Gladbach-Star Thorgan Hazard lässt Zukunft offen


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Umworbener Top-Scorer im Interview
Thorgan Hazard lässt Zukunft offen

Ein Interview von Benjamin Zurmühl

25.01.2018Lesedauer: 4 Min.
Sieben Tore, sieben Vorlagen: Gladbachs Thorgan Hazard zeigt eine überragende Bundesliga-Saison.Vergrößern des Bildes
Sieben Tore, sieben Vorlagen: Gladbachs Thorgan Hazard zeigt eine überragende Bundesliga-Saison. (Quelle: Wiechmann/imago-images-bilder)
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Thorgan Hazard ist in Gladbach der Mann der Stunde. Der Top-Scorer der Borussia wird mit Chelsea und Milan in Verbindung gebracht. Bei t-online.de äußert sich der Belgier zu den Gerüchten.

Außerdem spricht Hazard über das Verhältnis zu seinen Brüdern, seine Zeit als Leihspieler und seine Ziele mit der Borussia in dieser Saison.

t-online.de: Herr Hazard, was bedeutet Familie für Sie?

Thorgan Hazard: Familie ist für mich das Wichtigste im Leben. Auf die Familie kann man sich immer verlassen. Wir sind sehr geerdet und verbringen gerne Zeit miteinander, wobei das inzwischen leider weniger ist, da zwei meiner Brüder und ich nicht mehr in der Heimat spielen und schon in jungen Jahren weggezogen sind. Aber ich freue mich immer darüber, wenn ich nach dem Training nach Hause komme und ich meine Frau und meine zwei Töchter sehen kann.

Ihre Familie ist positiv fußballverrückt. Neben ihren Brüdern Kylian und Eden, waren auch Ihre Eltern früher Fußball-Profis. Kam für Sie überhaupt eine andere Sportart infrage?

Nicht nur die Eltern, auch meine Onkel und meine Cousins haben Fußball gespielt oder spielen immer noch Fußball. Ich habe zwar auch Tennis und Judo ausprobiert, aber da fehlte mir das Talent.

Schauen Sie denn andere Sportarten im Fernsehen?

Ich gucke gerne Tennis oder Golf, wobei mir oft die Zeit dafür fehlt. Wenn ich im Urlaub bin, sehe ich mir auch gerne die „Tour de France“ an.

Sie und Ihre drei Brüder haben ein enges Verhältnis zueinander. Wie unterscheiden sich die einzelnen Charaktere?

Mit Eden kann man keine Probleme haben. Er ist sehr entspannt und fängt nie Streit an. Wenn was ist, sagt er immer: „Ach, das ist nicht so schlimm.“ Ich bin da etwas strenger und mag dieses „Laissez-faire“ nicht so. Kylian ist sehr witzig, er ist ein Typ, der immer einen Spruch auf den Lippen hat. Und Ethan, der jüngste Bruder, ist eher ruhig, da er mit den Eltern alleine zu Hause ist. Wir anderen drei leben ja nicht mehr in Belgien.

Ihre Mutter hat sich stets darum bemüht, dass Sie nicht immer mit Eden verglichen werden. Deshalb haben Sie beide große Teile Ihrer Karriere für unterschiedliche Teams gespielt. Hat das Ihrer Entwicklung geholfen?

Ja, ich würde sagen schon. Ich war nur einmal im gleichen Klub wie Eden, wobei ich da nur kurz mittrainiert habe. Danach bin ich woanders hingewechselt. Von daher haben wir außerhalb der Nationalmannschaft nie zusammengespielt. Das war eine gute Entscheidung, um die Vergleiche zu vermeiden, die es im Fußball immer wieder gibt.

Haben Sie denn das Ziel, mal mit ihm in einem Verein zu spielen?

Momentan bin ich noch nicht auf seinem Level, deshalb ist das aktuell kein Thema. Ich fühle mich hier wohl in Gladbach und bin dankbar, dass ich ab und zu mit ihm für Belgien spielen darf.

In den letzten Wochen wurden Sie jedoch mit dem FC Chelsea und AC Milan in Verbindung gebracht. Ist das Ihrer Meinung nach also noch zu früh?

Das weiß ich nicht. Aktuell bin ich hier. Ich habe einen Vertrag bis 2019 und wir werden uns im Sommer unterhalten. Ich glaube, dass ich mich aber auch hier noch weiterentwickeln kann.

Es wäre nicht Ihr erster Wechsel zu Chelsea. Als Sie 19 Jahre alt waren, standen Sie bereits dort unter Vertrag, wurden jedoch nur verliehen. Würden Sie als Berater einem jungen Spieler das Gleiche empfehlen?

Für mich war es die beste Entscheidung. Ich wollte damals Lens verlassen und wusste bei Chelsea von Anfang an, dass ich verliehen werden sollte. Das haben sie ja auch so bei Spielern wie Lukaku und de Bruyne gemacht und heute zählen beide auf ihrer Position zu den Besten der Welt. Es ist eine gute Philosophie, die bei der Entwicklung sehr hilft.

Inzwischen ist Ihr Vater Ihr Berater, doch damals wurden Sie noch von einem externen Berater betreut. Fiel es Ihnen schwer, in diesem jungen Alter jemandem zu vertrauen, der nicht Teil Ihrer Familie ist?

Nicht wirklich, denn er hat auch den Weg für meine Karriere geebnet und einen sehr guten Job für mich und meine Familie getan. Irgendwann wollte mein Vater als Familienoberhaupt auch seine Söhne betreuen (lacht). Er kannte sich zu Beginn meiner Karriere damit noch nicht so aus, weshalb wir zuerst einen anderen Berater hatten. Die Fußballwelt ist eben sehr kompliziert und sehr speziell. Dafür hat mich mein früherer Agent gut vorbereitet.

Und es hat sich ausgezahlt. Sie sind inzwischen gestandener Nationalspieler und haben bisher eine starke Saison in M'Gladbach gespielt. Was sind Ihre Ziele mit dem Verein in diesem Jahr?

Das ist in dieser Saison sehr schwer zu sagen. An einem Tag verlierst du gegen den Tabellenletzten und an einem anderen schlägst du den Ersten. Zwischen dem zweiten und dem zehnten Platz gibt es keinen großen Abstand. Wenn wir es schaffen, ein paar Siege in Serie zu holen, können wir es wieder nach Europa schaffen. Das ist unser Ziel.

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