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Zum journalistischen Leitbild von t-online.TSG Hoffenheim Nagelsmann muss sich international beweisen
Kader, Trainer, Form. t-online.de macht den Form-Check bei allen 18 Teams der Bundesliga.
Kader
Die TSG Hoffenheim hat mit Mittelfeld-Stratege Sebastian Rudy und Abwehr-Kante Niklas Süle (beide zum FC Bayern) zwei wichtige Säulen verloren. Das erfolgreiche Sturm-Duo Sandro Wagner und Andrej Kramaric, das zusammen 26 Bundesliga-Tore schoss, konnte aber ebenso gehalten werden wie Top-Vorlagengeber Kerem Demirbay.
Hoffenheim hat mit der Leihe von Serge Gnabry (FC Bayern) zusätzliche Power und Tempo für den Flügel geholt und sich mit dem Ex-Gladbacher Havard Nordtveit für das defensive Mittelfeld verstärkt. Für die Defensive wurden Linksverteidiger Nico Schulz und das 19-jährige Talent Justin Hoogma aus den Niederlanden verpflichtet. Zudem die Talente Robin Hack und Meris Skenderovic aus der eigenen U19 zu den Profis hochgezogen.
Trainer
Julian Nagelsmann hat in der vergangenen Saison Historisches geschafft und die Kraichgauer zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in den internationalen Wettbewerb geführt. Hoffenheim landete nach einer starken Saison auf Platz vier und kassierte nach Meister Bayern (zwei) die wenigsten Niederlagen (vier).
Der "Trainer des Jahres" konnte das Defensivverhalten seiner Mannschaft enorm verbessern. Hoffenheim-Keeper Oliver Baumann musste nur 37 Mal hinter sich greifen, hinter Bayern (22) die zweitwenigsten Gegentore der Liga. Zum Vergleich: In der Saison 2015/16 musste die TSG noch 54 Gegentreffer hinnehmen.
In der neuen Saison muss der 30-Jährige seine Reifeprüfung hinlegen. Hoffenheim tanzt auf drei Hochzeiten: Europacup, Bundesliga und DFB-Pokal. Stefan Effenberg warnte im Interview bei t-online.de: "Nagelsmann hatte jetzt eine sehr erfolgreiche Saison mit Hoffenheim. Der steht jetzt international unter Beobachtung. Das zweite Jahr ist immer das schwierigste."
Form
Die Kraichgauer haben eine ordentliche Vorbereitung gespielt: Vier Siege in sechs Spielen. Die Niederlage beim Telekom Cup gegen den FC Bayern (0:1) war verdient, bei der Testpleite gegen den FC Genua (2:3) kassierte 1899 alle Gegentreffer aus der Distanz. Im Pokal hat Hoffenheim mit einem 1:0-Sieg bei Drittligist Rot-Weiß Erfurt die Pflicht erfüllt, aber in der CL-Quali wartet mit dem FC Liverpool eine andere Hausnummer.
Das Auftakt-Programm der TSG hat es in sich. Vor dem Bundesligastart zuhause gegen Bremen (Samstag, 15:30 Uhr) steht das Hinspiel gegen Liverpool (Dienstag, 20:45 Uhr) an. Vor dem Auswärtsspiel in Leverkusen am 2. Spieltag (26.8., 15:30 Uhr) muss die Nagelsmann-Elf zum Rückspiel nach Liverpool.
Der Start in die neue Bundesliga-Saison wird (auch) abhängig vom Abschneiden gegen den Klopp-Klub sein. Mit einer erfolgreichen Qualifikation für die Champions League werden die kräftezehrenden Auftaktwochen natürlich besser wegzustecken sein. Ein Quali-Aus und eine Teilnahme in der Europa League müsste mental erstmal verdaut werden.