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Leipzigs Poulsen exklusiv: "Bayern angreifen? Das werden wir nicht schaffen"


Leipzig-Stürmer exklusiv
Poulsen: Das erwarte ich vom Duell mit Bayern

t-online, Benjamin Zurmühl

23.07.2017Lesedauer: 4 Min.
Yussuf Poulsen im Testspiel gegen Meuselwitz kurz vor dem Trainingslager in Seefeld/Österreich.Vergrößern des Bildes
Yussuf Poulsen im Testspiel gegen Meuselwitz kurz vor dem Trainingslager in Seefeld/Österreich. (Quelle: Christian Schroedter/imago-images-bilder)

Mit 19 Jahren kam Yussuf Poulsen zu RB Leipzig, erlebte den Aufstieg aus der dritten Liga in die Champions League innerhalb von vier Jahren. In 133 Pflichtspielen für RB traf er 34-mal, bereitete 20 Treffer vor. Im Interview mit t-online.de bekennt sich der Stürmer ungewöhnlich deutlich zum Vizemeister.

Poulsen spricht offen über die Schattenseiten des Fußballer-Lebens und gibt außerdem zu: "Bayern angreifen – das werden wir bestimmt nicht schaffen."

t-online.de: Herr Poulsen, Sie sind trotz Ihres geringen Alters einer der dienstältesten Spieler bei RB Leipzig, Ihr Vertrag läuft bis 2019 – wann verlängern Sie?

Yussuf Poulsen (23): Wenn RB mir eine Vertragsverlängerung anbietet, werde ich nicht lange nachdenken. Ich muss nirgendwo anders hin. Ich fühle mich sehr wohl in Leipzig und hatte bislang vier tolle Jahre hier. Nächstes Jahr kommt dann auch noch die Champions League dazu. Für mich gibt es keinen Grund, den Verein zu verlassen.

Also haben Sie kein Interesse an einer weiteren Auslandserfahrung, beispielsweise in England?

Irgendwann einmal will ich es schon nochmal woanders ausprobieren, aber das ist überhaupt kein Thema. Vielleicht auch in England. Aber bis dahin brauche ich noch viel mehr Erfahrung und will etwas älter werden, bevor ich in eine andere Liga wechsle.

Werden Sie mit RB wieder Bayern angreifen können?

Bayern angreifen – das werden wir bestimmt nicht schaffen. Wir werden alles versuchen, um die letzte Saison zu wiederholen. Es wird aber sehr schwer mit der Dreifachbelastung, besonders im ersten halben Jahr. Es kann wieder eine Zeit geben, in der wir lange ungeschlagen bleiben, aber es kann auch genau andersherum aussehen. Wir sind eine junge Truppe, müssen uns noch weiterentwickeln.

Haben Sie denn einen Wunschgegner in der Champions League?

Wir wissen, dass auf jeden Fall ein großer Fisch in unserer Gruppe dabei sein wird. Das wird für uns ohnehin schwer. Ob das Chelsea, Real Madrid oder der FC Barcelona ist, ist mir relativ egal.

RB hat hohe Ansprüche. Ist das Achtelfinale das Mindestziel?

Wir sind zum ersten Mal dabei. Da wäre es etwas viel, zu sagen, dass das Achtelfinale unser Mindestziel ist. Wir haben aber auch im letzten Jahr alle anderen und uns selbst überrascht. Warum sollte es dann nicht auch in der Champions League gelingen?

Wie sehen ihre persönlichen Ziele für die kommende Saison aus?

Für mich persönlich ist es wichtig, zu zeigen, dass ich auch in der Champions League gut spielen kann.

Haben Sie da ein Vorbild?

Nein, habe ich nicht. Für mich ist es schwer, ein Idol zu haben, das nächste Woche oder nächstes Jahr mein Gegenspieler sein könnte.

Sie haben in der vergangenen Saison fünf Tore geschossen, was für einen Stürmer etwas wenig ist. Wie viele Tore wollen Sie dieses Jahr erzielen?

Ich habe zum Ende der Saison gezeigt, dass ich eine sehr gute Quote haben kann, habe in den letzten acht Spielen vier Tore und drei Vorlagen erzielt. Ich würde solch eine oder eine ähnliche Quote gerne über eine gesamte Saison haben. Es wird Phasen geben, in denen ich weniger Tore schieße und Phasen, in denen ich mehr Tore schieße. Ich werde nie jemand sein wie Timo Werner, der 20 Treffer garantiert, aber zehn Tore will würde ich schon gerne machen.

Als Fußball-Star mag man meinen, dass Sie auf der Sonnenseite des Lebens stehen – Sie hatten es aber auch nicht immer leicht. Wie sehen Ihrer Meinung nach die Schattenseiten aus?

Es gibt für jeden Spieler Phasen, in denen es schlecht läuft. Von außen sieht man nicht, wie schlecht es dem Spieler dann geht. Das sehen vielleicht Mitspieler, aber als Fan oder Journalist sieht man das nicht. Wenn du dann nicht deine engsten Freunde oder deine Familie um dich hast, kann das echt hart sein.

Was tun Sie, wenn Sie eine solche Phase haben?

Als ich ein schlechtes Halbjahr hatte, war das frustrierend. Ich musste mich irgendwie zurückfinden. Ich habe versucht, alles Mögliche extra zu machen, um mir selbst zu beweisen, dass es nicht meine eigene Schuld ist. Ich habe den Glauben an mich selbst gehabt, dass ich wieder spielen werde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder eine Chance bekommen habe, die ich nutzen konnte.

Ihr bester Kumpel im Team, Davie Selke, hat RB Leipzig verlassen. Vermissen Sie ihn?

Ja, schon ein bisschen. Er ist einer, mit dem ich viel Zeit verbracht habe, aber so ist das im Fußball. Da ist manchmal ein Wechsel nötig und dann geht auch mal ein Freund, aber er ist ja zum Glück nicht weiter weg als Berlin.

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Können Sie seinen Wechsel verstehen?

Ja, er hat in der letzten Saison nicht viel gespielt wie gewünscht und dann muss man manchmal was Neues probieren und ich bin sicher, dass er Hertha und dem Team sehr helfen wird.

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