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BVB-Anschlag: Drittes Bekennerschreiben und neue Drohung


BVB-Anschlag
Drittes Bekennerschreiben aufgetaucht

Von afp, rok

Aktualisiert am 16.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Am Dienstagabend explodierten drei Sprengsätze in der Nähe des Mannschaftsbusses des BVB.Vergrößern des Bildes
Am Dienstagabend explodierten drei Sprengsätze in der Nähe des Mannschaftsbusses des BVB. (Quelle: dpa)
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Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund ist ein drittes Bekennerschreiben aufgetaucht. Wie der Berliner "Tagesspiegel" am Freitag auf seiner Website berichtete, ging bei der Zeitung eine E-Mail mit rechtsextremen Bekundungen ein, in der mit einem weiteren Anschlag gedroht wird.

Ob es echt ist, war zunächst unklar. An der Echtheit eines Bekennerschreibens mit islamistischem Anklang gab es indes große Zweifel.

In der beim "Tagesspiegel" eingegangen E-Mail heißt es der Zeitung zufolge, der Anschlag in Dortmund sei eine "letzte Warnung". Der anonyme Verfasser berufe sich auf Adolf Hitler und drohe mit einem weiteren Anschlag. Auch werde gegen "Multi Kulti" gehetzt. Weiter heißt es, am 22. April werde "buntes Blut fließen". Der "Trupp Köln" stehe bereit.

Das Schreiben wird ernst genommen

Dem Bericht zufolge zielt die Drohung möglicherweise auf die geplanten Proteste gegen den Parteitag der rechtspopulistischen AfD in Köln - eine der gängigen Parolen gegen Rechts lautet "bunt statt braun".

Aus Sicherheitskreisen hieß es der Zeitung zufolge, dass das Schreiben ernst genommen werde. Die Mail könne mit dem Anschlag von Dortmund zu tun haben, "es könnte aber auch ein Trittbrettfahrer sein". Aber selbst dann sei die Mail riskant: Die Ankündigung von Gewalt gegen Demonstranten könne "Extremisten von rechts und links anstacheln, ebenfalls militant aktiv zu werden".

Radikalislamische Motivation nur vorgetäuscht?

Bislang ist unklar, wer den Anschlag am Dienstagabend verübt hat. Ein festgenommener Iraker kam zwar in Untersuchungshaft, eine Beteiligung an dem Anschlag konnte ihm aber nicht nachgewiesen werden. Vielmehr kam er wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Haft.

Im Internet wurde zunächst ein Bekennerschreiben aus der linksextremistischen Szene veröffentlicht, an dessen Echtheit bestehen jedoch erhebliche Zweifel. Auch an der Authentizität von drei textgleichen Bekennerschreiben, die in der Nähe des Tatortes in Dortmund gefunden wurden, bestanden Zweifel. NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" berichteten am Freitag unter Berufung auf eine islamwissenschaftliche Untersuchung, möglicherweise hätten der oder die Verfasser eine radikalislamische Motivation nur vorgetäuscht.

Es wird weiter in alle Richtungen ermittelt

Zum einen sei der Sprachgebrauch untypisch, und es fehlten Symbole des IS. Zudem seien nach IS-Anschlägen noch nie Bekennerschreiben am Tatort gefunden worden. Stutzig machten die Experten auch die Forderungen nach dem Abzug von Tornado-Kampfflugzeugen der Bundeswehr aus Syrien und die Schließung des US-Luftwaffenstützpunktes Ramstein - derartige Forderungen seien für den IS untypisch. Aus Ermittlerkreisen hieß es den Berichten zufolge, es werde nun weiter in alle Richtungen ermittelt - also unter anderem auch in Richtung Links- oder Rechtsextremismus.

Am Dienstagabend waren drei Sprengsätze in der Nähe des Mannschaftsbusses des Fußball-Bundesligisten explodiert, als sich die Spieler auf dem Weg zu der Champions-League-Partie gegen den AS Monaco befanden. Dabei wurden der BVB-Fußballer Marc Bartra und ein Polizist verletzt.

Länder überprüfen Einsatzkonzepte

Die Bundesländer wollen nun laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung (Samstagsausgabe) ihre Einsatzkonzepte bei sportlichen und kulturellen Großveranstaltungen überprüfen. Bereits vereinbart worden sei, die "Zugänge zu den Veranstaltungen verstärkt zu kontrollieren", den "Objekt- und Personenschutz" anzupassen und die "Einsatzkräfte zu sensibilisieren".

Nach "Bild"-Informationen setzte die Bundespolizei am Mittwochabend aus Anlass der beiden Champions-League-Begegnungen Beamte der Anti-Terror-Bereitschaftspolizei BFE+ ein. Sie operierten dem Bericht zufolge verdeckt und seien nur für "den Fall der Fälle" vor Ort gewesen.

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