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Fußball-Bundesliga: So viel kostet der Abstieg


TV-Geld, Zuschauer, Sponsoren
So teuer wird der Abstieg aus der Bundesliga

Von t-online, dpa
12.05.2016Lesedauer: 3 Min.
Ein Abstieg aus der Bundesliga ist schmerzhaft und vor allem teuer: Drei große Traditionsvereine sind in diesem Jahr noch gefährdet.Vergrößern des Bildes
Ein Abstieg aus der Bundesliga ist schmerzhaft und vor allem teuer: Drei große Traditionsvereine sind in diesem Jahr noch gefährdet. (Quelle: imago / dpa)
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Hannover 96 hat schon mal gerechnet, Eintracht Frankfurt, Werder Bremen und der VfB Stuttgart hoffen noch: Ein Abstieg aus der Bundesliga kostet die Vereine alleine wegen der deutlich geringeren TV-Einnahmen zig Millionen. Auch andere finanzielle Einbußen sind enorm - und nur schwer zu kalkulieren.

"Der Umsatz wird in der nächsten Saison mehr als halbiert", beziffert Martin Kind, der Vorstandsvorsitzende des ersten Absteigers, die Kosten bei Hannover 96. Im Falle der Niedersachsen sind das rund 40 Millionen Euro. Die anderen Kellerkinder aus Stuttgart, Bremen und Frankfurt können den Super-Gau noch abwenden, einen der drei Klubs wird es aber auf direktem Weg erwischen. Ein zweiter muss in die Relegation.

Für Traditionsklubs besonders schmerzhaft

Gerade für Traditionsvereine mit einer großen Vergangenheit ist der Gang in die Zweite Liga besonders schmerzhaft - und das nicht nur, weil die Gegner statt Bayern München und Borussia Dortmund vorerst 1. FC Heidenheim oder SV Sandhausen heißen. Hintergrund ist, dass sich die Einnahmen aus dem TV-Topf der Deutschen Fußball-Liga am sportlichen Abschneiden der vergangenen Jahre orientieren. Mit anderen Worten: Je besser die Platzierung in den Vorjahren, desto größer ist der Verlust in der kommenden Zweitliga-Saison.

Hannover kassierte für die Spielzeit 2014/15 36 Millionen Euro TV-Geld, der VfB Stuttgart 32,9 Millionen, Werder Bremen 30,6 Millionen und Eintracht Frankfurt 26 Millionen. Im Fußball-Unterhaus würden sich diese Summen jeweils etwa auf ein Drittel reduzieren. Zum Vergleich: Der am besten verdienende Zweitligist kam nur auf 10,9 Millionen. Langfristig ist der finanzielle Schaden sogar noch größer. Selbst wenn der sofortige Wiederaufstieg gelingt, fehlen in den Folgejahren wichtige Punkte für die Fünfjahreswertung, aus der die Verteilung der Fernsehgeld-Einnahmen berechnet wird.

Geringerer Werbewert

Schwerer zu taxieren sind die Einbußen aus Sponsoring, Ticket-Einnahmen und dem Wertverlust bei Spielerverträgen. Sowohl beim VfB als auch bei Werder läuft der Vertrag mit dem Trikotsponsor auch im Falle des Abstiegs weiter. Grundsätzlich ist der Werbewert eines Vereins in der Zweiten Liga aber geringer. Die Eintracht stünde sogar kurzfristig vor dem Problem, dass der Kontrakt mit dem Hauptsponsor nach dieser Saison ausläuft und ein neuer Geldgeber gesucht werden muss.

Kaum zu kalkulieren sind derweil potenzielle Rückgänge bei den Zuschauer-Einnahmen. Gerade bei Traditionsklubs wie Frankfurt, Bremen und Stuttgart ist zwar wahrscheinlich, dass die Fans auch im Abstiegsfall in großer Zahl ins Stadion strömen. Grundsätzlich ist die Attraktivität der Gegner in Liga zwei aber geringer, hinzu kommen die ungünstigeren Anstoßzeiten. Die möglichen Einbußen steigen dabei mit der Größe des Stadions an. Denn eine kleine Spielstätte wie beispielsweise die von Darmstadt 98 mit rund 16.000 Plätzen wäre vermutlich auch in der Zweiten Liga ordentlich gefüllt. In der 60.000-Zuschauer-Arena des VfB Stuttgart wird das schon schwieriger.

Spielerverkäufe als Gegenmittel

"Im Falle eines Abstieges müssen wir Transfererlöse erzielen", beschrieb jüngst Oliver Frankenbach, der Finanzvorstand von Eintracht Frankfurt, in der "Frankfurter Neuen Presse" eine Handhabe der Klubs gegen sinkende Einnahmen. Zum Teil können Profis die Vereine dann aber auch unter Marktwert verlassen. Torwart Robert Zieler etwa muss Hannover für geschätzte 3,5 Millionen Euro abgeben. Im Oberhaus soll Zielers Ausstiegsklausel mehr als das Doppelte betragen haben.

Zumindest im ersten Jahr sind die wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen Wiederaufstieg trotzdem häufig gegeben. So ist der VfB Stuttgart schuldenfrei und meldete zuletzt ein Vereinsvermögen von fast zehn Millionen Euro. Auch die Eintracht gilt als gesunder Verein. Gleichwohl schafften in den vergangenen zehn Jahren weniger als 30 Prozent der Erstliga-Absteiger die direkte Rückkehr. Eine Aufgabe, die dann mit jedem Jahr schwieriger wird. Wer es genau wissen will, kann ja mal nachfragen bei langjährigen Erstligisten wie dem VfL Bochum oder dem 1. FC Kaiserslautern. Die stecken inzwischen seit Jahren im Fußball-Unterhaus fest.

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