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Drei Jahre nach Unfall: Comeback von Boris Vukcevic nicht in Sicht


Drei Jahre nach Horror-Unfall
Boris Vukcevic - für ein Comeback ist es noch zu früh

Von dpa
23.09.2015Lesedauer: 2 Min.
In der Zuschauerrolle: Boris Vukcevic als Beobachter einer Partie von 1899 Hoffenheim.Vergrößern des Bildes
In der Zuschauerrolle: Boris Vukcevic als Beobachter einer Partie von 1899 Hoffenheim. (Quelle: dpa-bilder)

Drei Jahre nach seinem furchtbaren Autounfall ist Boris Vukcevic aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Interviews gibt der frühere Profi der TSG 1899 Hoffenheim nicht. "Wir haben entschieden, dass wir nichts machen, weil Boris noch nicht soweit ist", sagte sein Berater Maurizio Gaudino nach einem Gespräch mit der Vukcevic-Familie. "Er möchte es auch nicht."

Vukcevic war am 28. September 2012 auf dem Weg zum Training mit seinem Auto frontal in einen 40 Tonnen schweren Laster gekracht. Der einstige U21-Nationalspieler (78 Bundesliga-Spiele) erlitt damals schwerste Kopfverletzungen und wurde nach einer Notoperation in ein künstliches Koma versetzt. Er kämpfte um sein Leben. Später stellte sich heraus, dass Vukcevic - er ist Diabetes-Patient - am Steuer unterzuckert war.

"Für Boris"

Nur einen Tag nach der Tragödie trat 1899 Hoffenheim in der Bundesliga in einem bleiernen Spiel gegen den FC Augsburg (0:0) an. "Boris Vukcevic, Boris Vukcevic" - minutenlang hallten die Rufe der Hoffenheimer Fans nach dem Abpfiff durch die Rhein-Neckar-Arena. Die Kollegen streiften sich ein weißes Trikot mit der 7 über - die Rückennummer ihres verunglückten Mitspielers. Der damalige Trainer Markus Babbel hatte vor dem Anpfiff in der Kabine nur zwei Worte gesagt: "Für Boris!"

Seit jenem Freitag ist der Fußballer nicht auf den Rasen zurückgekehrt. Der 25-Jährige lebt heute bei seinen Eltern in der Nähe von Stuttgart und absolviert weiter Reha-Maßnahmen. "Er ist noch nicht in der Situation, dass er sagt, er macht in drei, sechs oder neun Monaten einen geregelten Job", berichtete Gaudino, früherer Nationalspieler und Bundesliga-Profi.

Auf Facebook wird Vukcevic immer noch von verschiedenen Gruppen unterstützt. Seine Anhänger rätseln über den Gesundheitszustand des einstigen Flügelflitzers. Auf seiner Homepage heißt es schon lange: "Aufgrund der aktuellen Situation und in Absprache mit Boris Vukcevic bitten wir alle Fans um Verständnis dafür, dass die Seite vorübergehend stillgelegt wird."

Seitdem ist es still geworden

Mit Hoffenheim hat Vukcevic nicht mehr viel zu tun, sein Vertrag ist 2014 ausgelaufen. TSG-Geschäftsführer Peter Rettig stellte damals in Aussicht: "Wenn Boris wieder Fußball spielen kann, wird er einen Vertrag bei der TSG 1899 Hoffenheim bekommen." Das ist momentan allerdings kein Thema.

Die Eltern Sonja und Dragan Vukcevic sagten ein Jahr nach dem Unfall in einem Interview: "Nichts ist mehr so, wie es war." 562 Tage nach dem Crash saß Vukcevic im April 2014 beim 2:0 gegen Augsburg erstmals wieder auf der Tribüne und ließ mitteilen: "Ich habe mich wahnsinnig gefreut, wieder im Stadion zu sein. Mein großer Wunsch ist es, irgendwann wieder Fußball spielen zu können. Darauf arbeite ich hin."

Im November des gleichen Jahres hatte Vukcevic einen - schon nicht mehr so groß beachteten - öffentlichen Auftritt bei der Auslosung des internationalen Jugendturniers in Sindelfingen. Dort hatte er einst als Nachwuchskicker des VfB Stuttgart gespielt.

Seitdem ist es still geworden um ihn. Hilfsangebote wie Stellen als Jugendtrainer, so Gaudino, würden abgeblockt: "Dafür ist es einfach zu früh." Finanziell, erklärte der Berater, laufe alles in der richtigen Spur: "Er war gut versichert."

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