Peinliche Panne beim HSV Gehaltslisten in Park gefunden
Die Aufbruchsstimmung beim Hamburger SV ist wenige Tage vor Beginn der neuen Bundesliga-Saison schon komplett dahin. Die Hanseaten haben sich im DFB-Pokal bei Viertligist Carl-Zeiss Jena blamiert, nun wurde bekannt, dass jede Menge streng geheimer Dokumente auf einer Wiese im Hamburger Jenischpark nahe der Elbe gefunden wurden. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sind unter anderem Listen der kompletten Gehälter aller Spieler, Trainer sowie der Betreuer darunter gewesen. "Ich kann das alles nicht dementieren", sagte HSV-Mediendirektor Jörn Wolf der Deutschen Presse-Agentur.
Eine Altenpflegerin fand die brisanten Papiere in der vergangenen Woche. Zu den Unterlagen gehörten auch Vertragsvereinbarungen mit Neuzugängen, Scouting-Berichte und interner Schriftverkehr. Verantwortlich für den Fauxpas ist wohl Peter Knäbel. Vom Direktor Profifußball waren private Dokumente dabei: Mehrere Kreditkarten, ein Schweizer Führerschein sowie ein Schlüsselbund. "Der Rucksack mit den Sachen wurde mir geklaut. Ich habe den Diebstahl inzwischen zur Anzeige gebracht", sagte der 48-Jährige.
Taube Ohren beim HSV
Peinlich für den Bundesliga-Dino ist vor allem der weitere Verlauf der Geschichte. Die Finderin wollte den Rucksack mit den Unterlagen bei Knäbel abliefern, doch der war gerade umgezogen. Anschließend telefonierte die Altenpflegerin mit der HSV-Geschäftsstelle, um die Dokumente beim Klub abzugeben. Nur stieß sie dabei auf taube Ohren. "Ich habe mehrfach angerufen. Aber man hat mir nicht geglaubt. Ich habe dann gebeten, bei Herrn Knäbel persönlich nachzufragen. Nach mehreren Anrufen sagte man mir, die Mitarbeiterin habe mit Herrn Knäbel gesprochen, er würde aber nichts vermissen", sagte sie der "Bild".
Knäbel bestätigte die Version der Dame: "Ich war auf einer Reise. Unsere Mitarbeiterin hat mich angerufen und gefragt, ob ich meinen Ausweis verloren hätte. Den hatte ich bei mir. Und aktuelle Arbeitspapiere habe ich nicht vermisst."
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Umzugsstress schuld?
Dass ihm der Verlust nicht aufgefallen sei, erklärt der frühere Profi mit dem Stress durch seinen Umzug. "Ich habe dann nach ein paar Tagen meinen Rucksack gesucht. Die Dokumente waren alle älteren Datums. Deswegen habe ich sie aktuell nicht gebraucht und auch nicht vermisst", sagte Knäbel. Die verlorenen Kreditkarten habe er aktuell nicht benutzt.
Immerhin kommt der HSV einigermaßen glimpflich aus der blamablen Nummer heraus. Die Altenpflegerin hat die brisanten Dokumente nicht an die Öffentlichkeit gegeben, sondern zu Hause verwahrt. Mittlerweile haben Klub-Verantwortliche Kontakt aufgenommen und sich dafür bedankt.