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Eintracht Frankfurt im Teamcheck: Mit Veh zurück in die Europa League


Teamcheck Eintracht Frankfurt
Mit Veh zurück in die Europa League

Von t-online
Aktualisiert am 30.07.2015Lesedauer: 3 Min.
Armin Veh (re.) mit seiner neuen Sturm-Hoffnung Luc Castaignos.Vergrößern des Bildes
Armin Veh (re.) mit seiner neuen Sturm-Hoffnung Luc Castaignos. (Quelle: Schüler/imago-images-bilder)

Von Ann-Kathrin Ernst

Turbulente Monate liegen hinter den Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt: Nach einem soliden Saisonabschluss auf Tabellenplatz neun quittierte Trainer Thomas Schaaf überraschend den Dienst. Stimmen wurden laut, die "Zwietracht" sei wieder zurück. Doch mit dem neuen Trainer kommt ein alter Bekannter zurück: Armin Veh.

Mit dem 54-Jährigen und dem Erreichen der Europa League in der Saison 2013/14 erlebten Verein und Fans den Höhepunkt der letzten Jahre. Klar, dass mit der Wiederkehr des Augsburgers auch die Hoffnungen der Anhänger auf eine erneute Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb zurückgekehrt sind. In der vergangenen Saison machte vor allem die Abwehr Probleme, viele Gegentore und unnötig verschenkte Punkte soll es künftig nicht mehr geben. Doch der Weggang des Kapitäns Kevin Trapp zu Paris Saint-German reißt eine große Lücke.

1. Personelle Situation

Der Weggang von Trapp wird für die Eintracht nur schwer zu kompensieren sein. Mit dem Torwart verliert der Verein einen absoluten Führungsspieler, Identifikationsfigur und Antreiber der Mannschaft. Die Spielführer-Binde übernimmt Torschützenkönig Alexander Meier, der sich allerdings nach seiner Verletzung noch in der Reha befindet. Auch Vertretungs-Kapitän Marco Russ kann und muss die Führungsfunktion innerhalb der Mannschaft übernehmen. Große Hoffnungen legen die Verantwortlichen vor allem auf die Neuzugänge Stefan Reinartz (Leverkusen), David Abraham (Hoffenheim) und Luc Castaignos (Enschede).

Das Personalkarusell hat sich noch nicht ausgedreht, am liebsten würde Sportdirektor Hübner noch den ein oder anderen Spieler abgeben. Timothy Chandler ist einer davon, er wird unter Veh wohl keine Berücksichtigung mehr finden. Neue Hoffnungen gibt es allerdings für Johannes Flum und Takashi Inui, die unter Schaaf selten bis gar nicht zum Einsatz kamen.

Offen ist derweil immer noch, wie es mit Carlos Zambrano weitergeht. Aufgrund seiner komplizierten Vertragsregelungen zieht sich das Vertragspoker bereits seit Monaten. Zwar hat die Eintracht den Peruaner mit einem Einjahresvertrag ausgestattet, doch für eine Ablösesumme von 1,5 Millionen, könnte der Abwehrchef den Verein verlassen. Immer wieder wird er mit Vereinen aus England und der Türkei in Verbindung gebracht. Die Eintracht hofft darauf, Zambrano halten zu können, doch eine endgültige Entscheidung ist auch nach mehreren Ultimaten nicht in Sicht.

2. Stärken und Schwächen

Die größte Schwäche der Adler ist wohl die Ungewissheit. Kann Heinz Lindner in die Fußstapfen von Trapp treten? Findet sich ein Ersatz als Leader der Mannschaft? Hinzu kommt die Verletzung von Top-Torjäger Alexander Meier. Wann der 32-Jährige wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, ist noch unklar, und "Meier-Ersatz" Castaignos kuriert derzeit außerdem einen Muskelfaserriss aus. Außerdem könnte durch einen möglichen Abgang von Zambrano - mal wieder - die Abwehr zur Problemstelle werden. Geht Zambrano, muss Ersatz her, zusätzlich zum Außenverteidiger, den Hübner bislang vergeblich sucht.

Gute Stimmung in der Mannschaft, ein mitreißender Trainer, die große Unterstützung der Fans - das sind die drei großen Stärken der Eintracht. Hinzu kommen der bereits etablierte Nachwuchs-Kicker Marc Stendera, der durch einen Ernährungsberater athletischer werden und zum Strippenzieher im Mittelfeld heranwachsen soll. Bereits in der vergangenen Saison konnte Stendera in einigen Spielen seine Klasse beweisen. Es bleibt abzuwarten, ob Veh den Youngstar zum gehobenen Bundesligaspieler formen kann.

3. Der Trainer

Kaum eine Trainer-Verpflichtung hat in den vergangenen Monaten für solch ein Aufsehen gesorgt, wie die Rückkehr von Armin Veh an den Main. Der "Neue, Alte" kennt Verein und Mannschaft, hat mit der Eintracht eine der größten Erfolge der vergangenen Jahrzehnte eingefahren. Veh ist ein ehrlicher Typ. Sagt, was ihm nicht passt, verteilt im Gegenzug aber auch Lob. Das tut nicht nur den Spielern gut, sondern auch der Vereinsführung und ihrer Transferpolitik. Mit dem 54-Jährigen ist nicht nur eine Persönlichkeit, sondern auch die Hoffnung auf die Europa League zurückgekehrt.

4. Die Prognose

Für die Eintracht wird es in der kommenden Saison definitiv nicht um den Abstieg gehen. Mit dem guten 9. Platz der vergangenen Saison haben die Frankfurter angedeutet, was für die sie möglich ist - allein die vielen Gegentore haben eine bessere Platzierung verhindert. Mit wenigen Abgängen, guten Einkäufen und einem Trainer, der Spieler und Fans zu begeistern weiß, wird es die Diva vom Main auf einen der Europa-League-Plätze schaffen.

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