Bundesliga
Top: Die 52. Bundesliga-Saison beginnt mit einem Paukenschlag. Bayer Leverkusens Karim Bellarabi trifft zum Saisonauftakt nach neun Sekunden gegen Borussia Dortmund und erzielt somit das schnellste Tor in der Geschichte der Bundesliga.
Flop: Der Hamburger SV erlebt mal wieder eine Saison zum Vergessen. Eine unsichere Defensive, ein harmloser Angriff und zweifelhafte Personalentscheidungen lassen den Nordklub nicht auf die Beine kommen. Das Trainer-Intermezzo von Sportchef Peter Knäbel - nach nur zwei Spielen (0:4 in Leverkusen, 0:2 gegen Wolfsburg) ist seine Mission auch schon wieder beendet - ist ein Beispiel für eine Saison voller Missverständnisse. Am Ende erreicht der Bundesliga-Dino unter Coach Bruno Labbadia immerhin Tabellenplatz 16 und muss - wie im Vorjahr - aufgrund der bevorstehenden Relegation dennoch um den Verbleib in Liga eins zittern.
Top: Ein Tor für die Geschichtsbücher! Moritz Stoppelkamp vom SC Paderborn trifft im Bundesliga-Spiel gegen Hannover 96 in der Schlussminute aus sagenhaften 82,3 Metern zum 2:0-Endstand. Der Bundesliga-Aufsteiger ehrt den Schützen des Tor des Monats anschließend gebührend – und benennt eine Allee nach Stoppelkamp, die übrigens exakt 82,3 Meter lang ist.
Flop: Marco Reus und die Führerschein-Affäre. Der BVB-Profi wird beim Fahren ohne Führerschein erwischt und muss 540.000 Euro Strafe zahlen. "Das war eine Dummheit", sagt der als Verkehrssünder entlarvte Nationalspieler anschließend kleinlaut.
Top: Der Höhenflug des FC Augsburg: Die Mannschaft von Markus Weinzierl spielt sich trotz überschaubarem Etat mit beeindruckendem Fußball ins internationale Geschäft, schafft mit Platz fünf die direkte Qualifikation für die Europa League. Auch Torwart Marwin Hitz steuert wichtige Punkte bei - auch als Torschütze. Der Keeper erzielt am 22. Spieltag gegen Bayer Leverkusen in der Nachspielzeit aus dem Spiel heraus den Treffer zum 2:2-Endstand.
Flop: Spannung in der Meisterschaftsfrage - Fehlanzeige! Aufgrund der Bayern-Dominanz stellt sich in der 52. Bundesliga-Saison lediglich die Frage, wann die Münchner rechnerisch nicht mehr einzuholen sind. Nach der Hinrunde hat die Mannschaft von Pep Guardiola bereits einen Vorsprung von elf Punkten. Am 30. Spieltag krönt sich der deutsche Rekordmeister schließlich zum 25 Mal zum Deutschen Meister.
Top und Flop: Ein verunglückter Rückpass von Christoph Kramer segelt aus 44 Metern ins eigene Tor und leitet so Borussia Mönchengladbachs Niederlage in Dortmund ein. "Als ich sah, dass der Ball im Tor war, dachte ich: große Scheiße", klagt der Weltmeister anschließend über seinen Fauxpas. Der neutrale Beobachter wünscht sich indes mehr kuriose Eigentore der Marke Kramer.
Top: Die Benennung von Viktor Skripnik zum Cheftrainer erweist sich für Werder Bremen als goldrichtige Entscheidung. Der ehemalige Profi der Hanseaten übernimmt das Team nach dem neunten Spieltag und führt die Grün-Weißen vom letzten Tabellenplatz ins gesicherte Mittelfeld.
Flop: Auch wenn Borussia Dortmund die Saison mit einer starken Rückrunde und einem Europa-League-Startplatz rettet und diese mit dem Gewinn des DFB-Pokals noch krönen kann - in der Hinrunde läuft bei den Schwarz-Gelben kaum etwas zusammen. Nach 17. Spieltagen rangiert die völlig verunsicherte Mannschaft mit lediglich 15 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Top: Mit der Verpflichtung von Xabi Alonso landet der FC Bayern einen echten Transfercoup. Der Welt- und zweifache Europameister unterschreibt bei den Münchnern einen Zweijahresvertrag und verleiht der Liga des amtierenden Weltmeisters zusätzliche Strahlkraft.
Flop: Der FC Schalke 04 bleibt in der Bundesliga meilenweit hinter den Erwartungen zurück. Dabei soll unter Trainer Roberto Di Matteo alles besser werden als unter Vorgänger Jens Keller. Das Gegenteil ist der Fall: Nachdem das Saisonziel Champions-League-Qualifikation verpasst wird, schleppen sich die Königsblauen gerade noch auf einen Europa-League-Startplatz. Für Kevin-Prince Boateng und Sidney Sam ist das Kapitel S04 kurz vor Saisonende beendet: Der Revierklub suspendiert die beiden Profis wegen mangelnder Einstellung.
Top: Noch vor vier Jahren kämpft die Borussia Mönchengladbach gegen den Abstieg, in der kommenden Saison werden die Fohlen in der Champions League vertreten sein. Dank einer starken Defensive und einem famosen Umschaltspiel spielt die Mannschaft die beste Saison seit dem Beinahe-Titel 1983/84.
Top: Der Abstiegskampf in der Bundesliga war an Spannung nicht zu überbieten. Am Ende trifft es den SC Paderborn und den SC Freiburg. Der VfB Stuttgart rettet sich im letzten Moment, der Hamburger SV verhindert vorerst den erstmaligen Abstieg und landet auf Tabellenplatz 16. Mehr Krimi geht nicht.
Top: Viel wurde über die Einführung des Freistoß-Sprays diskutiert. Mittlerweile dürften auch die Kritiker ihre anfängliche Skepsis abgelegt haben. Denn das Resultat kann sich sehen lassen: Seit der Einführung des Hilfsmittels Mitte Oktober hat sich die Anzahl der Freistoß-Tore deutlich erhöht.
Flop: Werder Bremens Gastauftritt bei FC Bayern München entwickelt sich zu einem einzigen Desaster. Die Hanseaten kommen mit 0:6 unter die Räder und sind damit noch gut bedient. Der eigentliche Fauxpas: Die Grün-Weißen setzen in 90 Minuten nicht einen Torschuss ab und sorgen so seit der Erfassung von Statisitik-Daten (Saison 1993/94) für ein Novum.
Top: Eintracht Frankfurts Alexander Meier benötigt gerade einmal 26 Bundesliga-Einsätze, um sich die Torjäger-Kanone zu sichern. 19 Mal trifft der Stürmer für die Hessen, ehe er sich eine Verletzung an der Patellasehne zuzieht und operiert werden muss.
Top: Jürgen Klopps emotionaler Abschied von Borussia Dortmund. Der letzte Gang vor die Südtribüne wird zum Kampf mit den Tränen. Jürgen Klopp atmet mit wehmütigem Blick tief durch und zieht den Hut vor den treuesten BVB-Fans, die ihm auch in einer verkorksten Saison stets den Rücken gestärkt hatten. Wenige Wochen zuvor kündigt Klopp nach sieben Jahren und damit drei Spielzeiten vor dem Ende der Vertragslaufzeit seinen Rücktritt an.
Top: Kevin De Bruyne! Der Offensivspieler wechselt in der Winterpause der Saison 2013/14 für rund 25 Millionen Euro vom FC Chelsea zum VfL Wolfsburg. Seither spielt er jeden Cent Ablöse mit starken Leistungen wieder herein. Mit 22 Vorlagen stellt der Belgier in dieser Saison einen Bundesliga-Rekord auf und hat so maßgeblichen Anteil an der Vize-Meisterschaft der Wölfe.
Flop: Das Schneckenrennen um die Europa-League-Startplätze. 1899 Hoffenheim, Werder Bremen und Co. wollen das Ticket fürs internationale Geschäft lösen, ihre Leistungen sind aber konstant unkonstant. Am Ende setzen sich kriselnde Schalker und das Überraschungsteam aus Augsburg durch. Borussia Dortmund qualifiziert sich dank der Pokalfinal-Teilnahme (gegen den VfL Wolfsburg) für die Europa League.
Top: Für Eintracht Frankfurts Alexander Meier war die Partie irgendwo "zwischen überragend und katastrophal", für den neutralen Fußball-Fan einfach nur genial. Die spektakuläre 4:5-Niederlage von Eintracht Frankfurt im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (9. Spieltag) bietet vor allem eines: Tore satt. Die Mannschaft von Thomas Schaaf dreht einen 1:3-Rückstand zwischenzeitlich in einen 4:3-Vorsprung und verliert die Partie in der Schlussphase doch noch.