Titel am Fließband Thomas Müller sieht seinen Ehrgeiz gefährdet
Elf Titel mit dem FCB und dem DFB seit 2010 und Auszeichnungen am Fließband: Sieben Wochen nach dem WM-Triumph sieht Thomas Müller die Gefahr, dass sein Ehrgeiz erlahmt. "Angst habe ich keine, doch die Gefahr besteht. Ich hoffe aber, dass dieser Moment noch lange auf sich warten lässt", sagte der Offensivspieler des FC Bayern gegenüber dem "Playboy".
"Es gibt in so einem Fußballer-Jahr mit Bayern München und der Nationalmannschaft nur noch wenige Spiele, die einen echten Gewinnzustand bringen. Mit den meisten Siegen entspricht man schlicht der Erwartungshaltung", sagte der 24-Jährige, der unter anderem als Torschützenkönig und als bester Nachwuchsspieler der WM 2010 ausgezeichnet worden war.
Mit dem FC Bayern hatte Müller 2013 das Triple aus Champions League, DFB-Pokal und der deutschen Meisterschaft und die Klub-WM gewonnen. In diesem Jahr holte er das Double. Im Sommer folgte dann der WM-Titel in Brasilien.
Geschäft wie "ein Haifischbecken"
"Diese Situation ist nicht ganz leicht, und ich bin gespannt, wie ich in den kommenden Jahren damit umgehen werde", erklärte Müller. "Könnte man es sich aussuchen, wäre es sicherlich schöner gewesen, diese ersten fünf Jahre am Ende meiner Karriere zu erleben", kommentierte der Bayer, der seit 2009 fast ununterbrochen zum Stammpersonal des Rekordmeisters gehört.
"Aber was will man machen? Ich stehe ja noch voll im Saft. Da geht's einfach darum, den Spaß am Fußball zu behalten - und den hab ich absolut." Das Fußballgeschäft sei "schon eher ein Haifischbecken", sagte Müller, weil "nur der überlebt, der Leistung bringt. Wenn man sich verletzt oder außer Form ist, rückt der Nächste nach".
Insgesamt wurde Müller in seiner Karriere bislang je dreimal Deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger. Zweimal gewann er mit dem FCB den deutschen Supercup und je einmal die Champions League, den UEFA-Supercup und holte mit dem DFB-Team den WM-Titel.