Ex-HSV-Coach Fink selbstbewusst: "Mit mir hätte der HSV mit dem Abstieg nichts zu tun"
Der Hamburger SV taumelt möglicherweise seinem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte entgegen. Jetzt hat sich der ehemalige Trainer Thorsten Fink zu Wort gemeldet. Er sieht einen der Gründe für die akute Abstiegsgefahr des Bundesliga-Dinos in seiner Entlassung.
"Ein Trainerwechsel ist nicht immer gut", sagte Fink der "Sport Bild". "Ich kenne die Mannschaft sehr gut und hätte es hinbekommen, den Schlendrian aus ihr herauszubekommen. Mit mir wäre der HSV in dieser Saison vielleicht nicht in den Europacup gekommen. Aber er hätte mit dem Abstieg nichts zu tun."
Fink war am 5. Spieltag nach einer ordentlichen 2:6-Abreibung bei Borussia Dortmund entlassen worden. Damals war der HSV immerhin auf einem Nicht-Abstiegsplatz (15.).
Statistik spricht für Fink
Tatsächlich kann sich die Bilanz von Fink als Cheftrainer durchaus sehen lassen. Am 17. Oktober 2011 übernahm er die damals schon stark abstiegsgefährdeten Hamburger und konnte den Verein in der Klasse halten. In der darauf folgenden Spielzeit startete er mit den Hanseaten richtig durch. Zum Saisonende 2012/13 belegte der HSV mit 48 Punkten den siebten Tabellenplatz und verfehlte das internationale Geschäft lediglich um drei Punkte.
Einen Vertrauensbonus schien sich der 46-Jährige allerdings nicht erspielt zu haben und so musste er in dieser Saison zu seinem Unverständnis nach den ersten Misserfolgen relativ rasch den Trainerstuhl räumen. HSV-Sportchef Oliver Kreuzer weist im "Kicker" den Vorwurf einer überstürzten Entlassung Finks allerdings zurück: "Aus meiner Sicht mussten wir damals reagieren. Es liegt in der Natur der Sache, dass Thorsten das anders sieht."
Glückloser van Marwijk
Doch Kreuzer muss sich zumindest vorwerfen lassen, dass die Personalie Bert van Marwijk, der Fink am 25. September 2013 als Cheftrainer beerbte, ihre Wirkung verfehlte. Der ehemalige niederländische Nationaltrainer startete zwar furios mit zwei Siegen und zwei Unentschieden aus den ersten vier Spielen in seine Tätigkeit.
Doch nach der anfänglichen Euphorie stellten sich die Misserfolge schnell wieder ein. Eine Serie von acht Niederlagen in Folge hatte am 15. Februar schließlich die Entlassung des Niederländers zur Folge.
Mit Slomka zum Klassenerhalt?
Seit 17. Februar ist Mirko Slomka der neue Übungsleiter der Hanseaten. Mit dem 3:0-Erfolg über Borussia Dortmund feierte der ehemalige Hannover-Coach direkt einen gelungenen Einstand. Aus den darauf folgenden neun Spielen konnte die Mannschaft unter Slomka nur acht Punkte holen.
Nie folgte auf einen Sieg ein weiterer Erfolg und so gehen dem HSV langsam die Spieltage aus, um das Ruder noch rumzureißen. Da kommt das Restprogramm gegen spielfreudige Augsburger, den bereits gekürten Meister Bayern München und die auf das internationale Geschäft schielenden Mainzer mehr als ungelegen.