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FC Bayern: Nach Allianz-Deal auf dem Weg zur puren Dominanz


Mega-Deal mit Allianz
Der FC Bayern ist auf dem Weg zur puren Dominanz

Von t-online
13.02.2014Lesedauer: 3 Min.
Der Trophäenschrank des FC Bayern quillt über und ein Ende der Titeltriumphe ist nicht in Sicht.Vergrößern des Bildes
Der Trophäenschrank des FC Bayern quillt über und ein Ende der Titeltriumphe ist nicht in Sicht. (Quelle: Fred Joch/imago-images-bilder)

Demnächst erscheint beim FC Bayern München eine neunstellige schwarze Zahl auf dem Kontoauszug. Die Allianz SE wird dem Rekordmeister 110 Millionen Euro überweisen und damit den größten Finanz-Deal der Bundesliga-Geschichte vollziehen. Gleichzeitig dürfte der Coup auch sportlich eine neue Ära einläuten. Denn obwohl der Klub nicht direkt in Spieler investieren will, besteht kein Zweifel an einer rosigen Zukunft. Oder um es mit einem Spruchband der Bayern-Fans im Vorfeld der Klub-Weltmeisterschaft im Dezember zu sagen: Der FC Bayern versucht, "die Weltherrschaft an sich zu reißen".

Für die Mega-Summe erwirbt die Allianz einen Anteil von 8,33 Prozent an der FC Bayern AG und wird nach dem Sportartikel-Unternehmen Adidas und dem Autohersteller Audi der dritte große Teilhaber. (Mehr zu dem Deal lesen Sie hier.)

Der Einstieg des weltgrößten Versicherungskonzerns eröffnet dem aktuell ohnehin erfolgreichsten Klub der Welt einzigartige Möglichkeiten. "Jetzt ist der Verein ganz oben", sagte der stolze Präsident Uli Hoeneß.

"Meilenstein" macht FC Bayern schuldenfrei

Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hatte bereits erklärt, dass die Allianz-Gelder "in Steine und nicht in Beine" investiert werden soll. Die 340-Millionen-Euro-teure Arena soll auf einen Schlag abbezahlt werden. Bei Baubeginn im Jahr 2002 war man noch von einer Tilgung bis ins Jahr 2025 ausgegangen. "Der FC Bayern ist jetzt schuldenfrei und hat sein Stadion ohne Partner abbezahlt", sagte Hoeneß und sprach von einem "Meilenstein".

Nichts weniger ist diese Maßnahme, denn damit ist der Triple-Sieger der einzige europäische Top-Klub ohne Verbindlichkeiten. Zum Vergleich: Der Schuldenberg von Real Madrid wird auf rund 500 Millionen Euro geschätzt. Bayern dagegen "stellt damit ein weiteres Mal die Weichen für eine solide, wirtschaftlich gesicherte Zukunft", sagte Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen, der kürzlich zum neuen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden gewählt worden ist.

Europas gesündester Top-Klub

Damit vergrößert der deutsche Branchenprimus seinen Vorsprung in Sachen Financial Fairplay. Das UEFA-Reglement gegen die steigende Verschuldung der europäischen Klubs wird in Zukunft deutlich strenger durchgesetzt werden. Etwaigen Strafen, die auch das sportliche Wohl der Vereine beeinflussen, entgeht der FCB durch seine starke Finanzbasis.

Während Manchester United, der FC Chelsea oder auch der FC Barcelona trotz riesiger Umsätze stets die eigene Bilanz im Blick haben müssen, kann sich Bayern also entspannt zurücklehnen. Und die eigenen "gigantischen" Zahlen genießen, wie Hoeneß den Rekordumsatz von 432,8 Millionen Euro bei der letzten Jahreshauptversammlung nannte.

Früher oder später kommen neue Stars

Samt der sportlichen Perspektive macht die wirtschaftliche Lage den FC Bayern attraktiv für jeden Fußballer. Zwar betonte Rummenigge, man werde keinen "Messi holen" und die 110 Millionen Euro "sicher nicht in Ablösen und Gehälter" investieren. Doch indirekt eröffnet der Allianz-Deal mit der Tilgung der Stadion-Raten bislang ungeahnte Transfer-Möglichkeiten. Denn bislang wurden die Einnahmen aus den Heimspielen, laut "Bild"-Zeitung circa zwei Millionen Euro pro Partie, ins Stadion investiert.

Diese Einkünfte werden durch die Tilgung frei und dürften direkt in die Mannschaft fließen. So hatte es Hoeneß zumindest in den letzten Jahren stets gesagt und von "etwa 25 Millionen Euro pro Jahr" gesprochen. Zusätzliches Geld generiert außerdem die Ausweitung des Sponsoring-Vertrags mit der Allianz, deren Namensrechte für die Arena inklusive Option bis 2041 gesichert sind. Also selbst wenn nicht sofort Mega-Einkäufe geplant sind: Top-Transfers à la Mario Götze oder Thiago sind künftig noch wahrscheinlicher.

Investitionen in die Zukunft

Um sein viel zitiertes System der zwei Säulen voranzutreiben, wird die aktuelle Finanzspritze auch in das neue Nachwuchsleistungszentrum fließen. Eine weitere Investition in die Zukunft. "In frühestens ein, zwei Jahren", so Hoeneß, sollen nahe der Allianz Arena im Münchner Norden mehrere Fußballplätze, eine Halle und womöglich eine Schule entstehen, wo Jugendspieler zu den nächsten Philipp Lahms, Thomas Müllers und Bastian Schweinsteigers geformt werden können.

Schuldenfreiheit, enorme Transfermöglichkeiten, Anziehungskraft auf Welt-Stars und außergewöhnliche Ausbildungsbedingungen für die eigenen Talente - der FC Bayern ist gerüstet für viele Jahre an der Spitze. "Die Kluft zum Rest der Liga wird dadurch natürlich noch ein Stück größer", beschrieb Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die Folgen für die Bundesliga. Doch Deutschland könnte nur der Anfang der puren Dominanz des FC Bayern sein.

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