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Hamburger SV: Milliardär Kühne dreht dem HSV Geldhahn zu


Bundesliga
HSV-Milliardär dreht Geldhahn zu

Von t-online
Aktualisiert am 20.08.2013Lesedauer: 3 Min.
Klaus-Michael Kühne findet klare Worte.Vergrößern des Bildes
Klaus-Michael Kühne findet klare Worte. (Quelle: dpa)

Der Hamburger SV kommt nicht zur Ruhe. Nach den immer wiederkehrenden Querelen rund um den Bundesliga-Dino hat Klaus-Michael Kühne den Hals voll und will den Klub nicht weiter unter die Arme greifen. "Im Moment ist für mich ein weiteres Engagement kein Thema. Erst mit neuen Strukturen und den richtigen Leuten kommt das für mich wieder infrage", sagte der Milliardär der "Schweizer Illustrierten".

Kühne hatte dem HSV in der Vergangenheit immer wieder unterstützt, indem er dem Klub Darlehen gewährt hatte. Ohne sein Engagement wäre auch die Verpflichtung von Rafael van der Vaart im letzten Sommer nicht möglich gewesen. Hierfür stellte Kühne den Hamburgern acht Millionen Euro zur Verfügung, die aber verzinst zurückgezahlt werden müssen.

"Es gibt ein Führungs-Problem"

Doch davon hat der 76-jährige Logistikunternehmer jetzt genug. Er wirft den HSV-Verantwortlichen sogar Inkompetenz vor: "Immer wieder wurden Fehler gemacht. Bei der Rekrutierung der Spieler, bei deren Finanzierung. Es wurden Schulden angehäuft, der Aufsichtsrat ist falsch aufgestellt, es gibt ein Führungs-Problem. Der Verein muss nun unbedingt reorganisiert werden."

Uns gleiche Horn stieß HSV-Legende Horst Hrubesch. "Die ganze Struktur beim HSV stimmt nicht. Es sind zu viele, die es einfach nicht können - und es machen", sagte der langjährige Torjäger der Hanseaten in der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar 7" bei Servus-TV.

Auch an anderer Stelle brennt es bei den Hanseaten. Nationalspieler Dennis Aogo wird heute zum Rapport bei Sportdirektor Oliver Kreuzer erwartet. Aogo, der wie der Rest der HSV-Profis nach der bitteren 1:5-Heimklatsche gegen Hoffenheim zwei Tage frei bekam, war am Sonntag mit seiner Freundin nach Mallorca geflogen und wird heute zurückerwartet.

Kreuzer: "Das muss Aogo mir erklären"

Nach dem peinlichen Auftritt gegen die Kraichgauer ein völlig falsches Signal an die Fans, sagte Kreuzer gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Ich möchte mit ihm erst mal reden. Aber grundsätzlich ist es nicht gut, wenn in unserer jetzigen Situation ein Spieler auf die Ferieninsel fliegt. Das ist sehr speziell. Das muss er mir erklären."

Fink: "Ich bin sauer"

Auch Trainer Thorsten Fink fand deutliche Worte für das Verhalten des 26-Jährigen: "Wenn ich höre, dass er nach Mallorca geflogen ist, bin ich sauer. In der Situation macht man das nicht. Das finde ich unpassend. Aogo schadet sich selbst damit. Er verliert Kredit bei der Mannschaft." Der HSV-Coach sieht zudem die Vorbildfunktion des Linksverteidigers verletzt: "Als Nationalspieler sollte man so clever sein, dass man das nicht macht. Er hat seinem eigenen Ruf geschadet." Fink droht Aogo sogar damit, vorerst nur zweite Wahl zu sein: "Er muss gut trainieren, damit er wieder dabei ist." Es werde für den Nationalspieler schwer, in den Kader für das Spiel gegen Hertha BSC am Wochenende zu rutschen, sagte Fink weiter.

Da Fink zuvor aber die freien Tage genehmigt hatte, drohen Aogo keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen. "Wir können einem Spieler nicht vorschreiben, was er an seinen freien Tagen zu machen hat", sagte Kreuzer. Sportlich lief es zuvor für Aogo ohnehin nicht rund. Er hatte sich in der Vorbereitung keinen Stammplatz erkämpfen können, kam in den ersten beiden Bundesliga-Partien nur als Einwechselspieler zum Einsatz. Kreuzer deutete nun sogar an, dass Aogo den Klub noch verlassen dürfte, sollte ein Angebot vorliegen: "In unserer jetzigen Situation ist niemand unverkäuflich."

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