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Borussia Dortmund stellt Wolfgang Stark an den Pranger


Bundesliga
BVB schießt sich auf Stark ein - und über das Ziel hinaus

Von t-online
Aktualisiert am 10.12.2012Lesedauer: 2 Min.
Marco Reus (li.) beschwert sich über eine Entscheidung von Schiedsrichter Wolfgang Stark.Vergrößern des Bildes
Marco Reus (li.) beschwert sich über eine Entscheidung von Schiedsrichter Wolfgang Stark. (Quelle: imago-images-bilder)

Borussia Dortmund kann nach der 2:3-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg die Meisterschaft wohl endgültig abhaken. 14 Punkte beträgt der Rückstand mittlerweile auf den FC Bayern München - das ist unter normalen Umständen nicht mehr einzuholen. Dementsprechend schlecht gelaunt präsentierte sich der BVB nach Abpfiff. Der Verantwortliche für die Niederlage war schnell gefunden: Wolfgang Stark. Der Schiedsrichter hatte mit mehreren Fehlentscheidungen den Zorn der Dortmunder auf sich gezogen. "Ich verliere fast die Selbstbeherrschung", sagte etwa Hans-Joachim Watzke.

Der Beginn einer ungeahnten Kritik-Welle. "Jeder hat gesehen, dass es kein Elfmeter und keine Rote Karte war", sagte Klopp über den wohl spielentscheidenden Platzverweis gegen Marcel Schmelzer wegen eines vermeintlichen Handspiels auf der Torlinie. Stark selbst zeigte sich nach der Partie selbstkritisch: "Ein klarer Fehler von mir. Das tut mir natürlich leid", sagte der Unparteiische bei LIGA total!. Zudem kündigte der DFB an, Schmelzer freizusprechen, der Linksverteidiger wird nicht gesperrt. Doch für den BVB ist das nicht genug. Am Tag nach dem Spiel erschien auf der offiziellen Homepage www.bvb.de der Artikel "Stark und die Fehlentscheidungen gegen den BVB" - eine chronologische Auflistung aller Fehler des Schiedsrichters.

BVB stößt in neue Dimensionen vor

Der BVB stellte Stark öffentlich an den Pranger. "Stark macht in diesem Spiel allein rund um die fünf Tore (mindestens) sechs gravierende Fehler. Einer davon verändert den Spielverlauf und führt dazu, dass die Mannschaft, die das Spiel fraglos gewonnen hätte, es verliert", heißt es. Danach folgt eine detailgenaue Beschreibung jeder einzelnen fragwürdigen Entscheidung in der Partie des BVB gegen die Wölfe: "41. Minute: Diegos Freistoßflanke nimmt Naldo volley - und Kjaer im Abseits stehend Weidenfeller die Sicht. Der Treffer hätte annulliert werden müssen."

Doch damit nicht genug. Im weiteren Verlauf des Artikels wird noch einmal an die Fehlentscheidungen Starks bis zurück ins Jahr 2008 erinnert. So zum Beispiel: "24. April 2011: "Nuri Sahin verwandelt einen Elfmeter zum 1:0 gegen die TSG Hoffenheim. Oder auch nicht. Stark lässt den Strafstoß nämlich wiederholen, weil ein Dortmunder zu dem Zeitpunkt, als Sahin den Ball spielt, nicht 9,15, sondern wohl nur 9,14 Meter entfernt ist." Objektive Kritik sieht anders aus - der BVB begibt sich auf dünnes Eis. Dabei hatte Klopp seinen Spielern nach dem Match noch einen Maulkorb verpasst. "Wenn Menschen - und nicht nur meine Spieler - sich generell sehr ungerecht behandelt fühlen, kommen schon mal Sachen zum Vorschein, die menschlich sind, aber nicht mehr hilfreich", sagte er.

Das hat Stark nicht verdient

Umso erstaunlicher, dass wenige Stunden später ein solcher Artikel online zu lesen ist. Emotionalität gehört zum Fußball sicher dazu und Wolfgang Stark hat zweifelsohne Fehler gemacht, für die er geradestehen muss. Aber solch eine öffentliche Verunglimpfung hat er nicht verdient. Gerade vor dem Hintergrund des getöteten Schiedsrichters in Holland sollten sich die Vereine ihrer Vorbildfunktion bewusst sein. Kritik ja, Polemik nein. So oder so ähnlich sind auch die Meinungen in den sozialen Netzwerken facebook und twitter, wo das Thema heiß diskutiert wird. Immerhin: der BVB scheint sich seines Fehlers bewusst zu sein. Der Artikel wurde mittlerweile von der Webseite entfernt.

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