"Er war mein ältester und bester Freund" Franz Beckenbauer weint um Uwe Seeler
Fußball-Legende Uwe Seeler ist gestorben. Freunde und Kollegen betrauern den Tod des Idols – und finden die passenden Worte.
Unter Tränen hat Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer den Tod seines langjährigen Nationalmannschaftskollegen Uwe Seeler zutiefst bedauert. "Einen so tollen Menschen wie den Uwe gibt's kein zweites Mal. Er war mein ältester und bester Freund", sagte der Weltmeisterkapitän von 1974 der "Bild".
Beckenbauer, wie Seeler Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, hob besonders die Empathie des Hamburger Idols hervor: "Er hat mich immer unterstützt, als ich ganz jung zur Nationalmannschaft kam. So wie er sein Leben lang allen geholfen hat."
Seeler in der deutschen Nationalmannschaft
Auch Ex-Nationalspieler Philipp Lahm hat die Legende Uwe Seeler als Spieler, vor allem aber als Menschen gewürdigt. "Was macht einen Menschen außergewöhnlich? Dass er bleibt, wer er ist, egal ob ganz oben oder ganz unten. Uwe Seeler war so ein Außergewöhnlicher. Er hat im Fußball etwas verkörpert, was selten geworden ist: Ehrlichkeit und Erdigkeit", twitterte der frühere Mannschaftskapitän der DFB-Auswahl am Freitag.
"Uwe hat die deutsche Nationalmannschaft auf großartige Weise angeführt und mit seinem HSV triumphiert und gelitten. Er hat sein Leben dem Fußball gewidmet, den er geliebt hat – seiner Art von Fußball: dem Sport, der Menschen zusammenbringt", urteilte der Ex-Profi des FC Bayern München und Weltmeister von 2014 über den langjährigen Spieler und späteren Präsidenten des Hamburger SV.
Weitere Reaktionen
Olaf Scholz (Bundeskanzler): "Deutschland trauert um 'Uns Uwe'. Er war Vorbild für viele, Fußballlegende und natürlich Hamburger Ehrenbürger. Zu seinem 80. Geburtstag durfte ich die Tischrede halten: 'So wie Uns Uwe möchten wir eigentlich alle sein: selbstbewusst und bescheiden.' Er wird fehlen."
Bernd Neuendorf (DFB-Präsident): "In Uwe Seeler verlieren wir einen der besten Fußballer, den Deutschland je hatte. Nach Fritz Walter war er der zweite Ehrenspielführer des DFB, ein Idol für Generationen, ein echtes Vorbild. Viele seiner Tore sind unvergessen, etwa sein legendärer Treffer mit dem Hinterkopf im Viertelfinale der WM 1970 gegen England. Doch Uwe Seeler wirkte weit über den Fußballplatz hinaus. Seine Bodenständigkeit, seine Bescheidenheit und seine Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Hamburg zeichneten ihn zeit seines Lebens aus. (...) Sein Tod macht uns unsagbar traurig. Uwe Seeler wird dem DFB und dem gesamten deutschen Fußball sehr fehlen. Wir werden 'Uns Uwe' sehr vermissen."
Hansi Flick (Bundestrainer): "Uwe Seeler war ein Vorbild für Generationen von Nationalspielern. Mit seiner bodenständigen, bescheidenen und zurückhaltenden Art hat er auch neben dem Platz die Menschen begeistert und für sich eingenommen. Sein Name ist Sinnbild für Vereinstreue und Loyalität. Bei vier Weltmeisterschaften stand er selbst auf dem Rasen, später hat er als Ehrenspielführer und Teil der DFB-Delegation unsere Nationalmannschaft zu Turnieren begleitet, beispielsweise 2010 nach Südafrika. Wir haben es immer genossen, ihn um uns zu haben. Uwe Seeler hat uns inspiriert. Wir alle bei der Nationalmannschaft und beim DFB werden ihn sehr vermissen."
Rudi Völler: "Ich bin erschrocken. Meine Gedanken sind bei seiner Familie, der ich mein tiefstes Beileid ausspreche. Uwe war ein wunderbarer Mensch, eines der größten deutschen Sportidole ist von uns gegangen."
Martina Voss-Tecklenburg (Bundestrainerin): "Ich erinnere mich an einen fantastischen Menschen, die Nachricht von seinem Tod hat uns betroffen gemacht. Was wir alle von ihm lernen können, sind seine Bescheidenheit und seine fußballerische Leidenschaft. Wir sind tief berührt und werden heute ein Stück weit für Uwe Seeler mitspielen, unser herzliches Beileid an die Familie."
Thomas Müller (Fußballnationalspieler): "Uns Uwe wird immer in unseren Herzen bleiben. Eine unverwechselbare Fußballlegende und ein großartiger Mensch!"
Uwe Seeler, Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, war am Donnerstag im Alter von 85 Jahren im Kreis seiner Familie in seinem Haus in Norderstedt gestorben. Beileidsbekundungen und Schweigeminuten zu seinen Ehren hatte es aus und in der gesamten Welt gegeben. Seeler hinterlässt Ehefrau Ilka, mit der er mehr als 63 Jahre verheiratet war, drei Töchter sowie sieben Enkelinnen und Enkel.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa und SID