Nach 3:6-Pleite in Freiburg Nürnberger Ultras zwingen Team zu Stopp auf Rastplatz
Diese Heimfahrt nach der 3:6-Auswärtspleite zum Saisonauftakt im Montagsspiel der 2. Bundesliga beim SC Freiburg dürfte den Spielern des 1. FC Nürnberg noch lange in Erinnerung bleiben. An der Autobahnraststätte Renchtal-Ost fuhr ihr Mannschaftsbus gegen Mitternacht raus. Dort warteten bereits 200 bis 250 Ultras auf das Team, die Trainer sowie Sportvorstand Martin Bader und baten zu einer Aussprache. Letzterer habe dies angeordnet und sei damit einer Aufforderung der Ultras nachgekommen, schreibt die "Nürnberger Zeitung".
"Einige wirken noch immer eingeschüchtert"
Die Atmosphäre sei nicht sonderlich gereizt gewesen. Kapitän Jan Polak, Guido Burgstaller und Thorsten Kirschbaum seien dann ausgestiegen und hätten mit den Anhängern diskutiert. Insgesamt hätte die Pause 40 Minuten gedauert. Danach habe der Bus seinen Weg nach Nürnberg fortgesetzt. Ein Club-Spieler, der anonym bleiben wollte, sagte der "Bild"-Zeitung über den Vorfall: "Gerade für die jungen Spieler war dieses Treffen schon sehr emotional, einige wirken noch immer eingeschüchtert."
Nicht die erste Machtdemonstration
Es war nicht das erste Mal, dass die Nürnberger Ultras ihre Muskeln spielen ließen. Sie erzwangen in den letzten Jahren auch schon mal vom kompletten Kader oder dem Mannschaftsrat, Rede und Antwort zu stehen. Bisheriger Höhepunkt: Nach der 0:3-Pleite in Karlsruhe im September des vergangenen Jahres forderten die Ultras, dass die Mannschaft ihre Trikots bei Ihnen abliefern solle. Bader habe damals, so die "Nürnberger "Zeitung", dies nach heftiger Diskussion mit den Fans am Zaun zugelassen. Trainer Rene Weiler wich Nachfragen zu der nächtlichen Aktion aus. Gegenüber der "Bild" erklärte er: "Ich äußere mich nur zu sportlichen Fragen."