Magnussen kracht in Mauer Rosberg gewinnt turbulentes Rennen in Spa
Ein heftiger Crash, Reifenplatzer und eine zwischenzeitliche Rennunterbrechung: Beim Großen Preis der Formel 1 von Belgien in Spa ging es richtig heiß zur Sache. Am Ende feierte Nico Rosberg auf dem Ardennen-Kurs einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg.
Auf Platz zwei raste Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo vor Weltmeister Lewis Hamilton, der damit aus der letzten Startreihe nach furioser Aufholjagd noch den Sprung auf das Podium schaffte. Während Nico Hülkenberg im Force India einen starken vierten Rang erreichte, musste sich Ferrari-Pilot Sebastian Vettel mit Platz sechs begnügen. In der WM-Wertung schmolz der Vorsprung von Hamilton auf Rosberg auf nun neun Punkte.
Verstappen räumt Ferrari-Piloten ab
Bereits der Start hatte es in sich: Während Rosberg gleich vorne wegzog, räumte Max Verstappen, der von Position zwei schlecht weg kam, beide Ferraris von Vettel und Kimi Räikkönen ab und fiel selbst mit einem defekten Frontflügel zurück. Zuvor war allerdings auch Vettel seinem Teamkollegen ein bisschen zu sehr auf die Pelle gerückt. Nach einem kurzen Boxenstopp ging es dann für alle drei Piloten weiter.
Turbulent ging es dann weiter - mit Pech für Pascal Wehrlein. Der 21-Jährige krachte mit seinem Manor in das Heck des McLaren von Jenson Button. Der Brite musste das Rennen ebenfalls danach beenden. Schluss war auch für Carlos Sainz junior, der im Toro Rosso nach einem Reifenplatzer seinen Dienstwagen abstellen musste.
Heftiger Crash von Magnussen
Den Fans stockte dann der Atem, als Kevin Magnussen mit seinem Renault nach der berüchtigten Eau Rouge mit 300 Stundenkilometer in die Streckenbegrenzung krachte. Der Däne hatte aber Glück im Unglück und konnte weitgehend unverletzt selbstständig aus seinem Auto aussteigen.
Nach dem heftigen Crash wurde das Rennen zunächst unterbrochen, weil die Leitplanke bei dem Einschlag zu stark beschädigt worden war und repariert werden musste. Die Teams nutzten die Unterbrechung, um sich frische Reifen zu holen. Zu dem Zeitpunkt führte Rosberg vor Ricciardo, Hülkenberg, Fernando Alonso im McLaren-Honda und Hamilton.
Der Brite - aus der letzten Startreihe wegen mehrerer Strafen nach Austausch von Motorenteilen losgefahren - profitierte von dem Unfall und hatte bereits mächtig aufgeholt. Vettel war Elfter.
"Er versucht mich von der Strecke zu drängen"
Nach dem Neustart ging die Jagd gleich wieder los. Ein hartes Duell lieferten sich Verstappen und Räikkönen im hinteren Teil des Feldes. "Er versucht mich von der Strecke zu drängen", schimpfte Räikkönen über Funk. Tatsächlich machte Verstappen mit grenzwertigen, teils gefährlichen Manövern immer wieder die Tür zu.
Vorne erhöhte Hamilton den Druck, schnappte sich einen Fahrer nach dem anderen. In der 18. Runde hatte sich der WM-Spitzenreiter bereits auf Platz drei vorgearbeitet. In der 22. Runde kam Hamilton dann in die Box und holte sich frische, softe Reifen.
Vettel mit Verbremser
Derweil baute Rosberg, der bei seinem Stopp für den Rest des Rennens die härte Reifenmischung gewählt hatte, an der Spitze seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Und was machte Vettel? Der Heppenheimer versuchte alles, um sich weiter nach vorne zu arbeiten, hatte bei seinen Manövern aber auch Pech und leistete sich einen Verbremser.
Gegen Rennende kämpfte Hülkenberg mit Hamilton, nun auch auf den harten Pneus unterwegs, noch um Platz drei. Letztlich hatte der Deutsche aber das Nachsehen.