Hamilton mit fatalem Fehler Deutscher Doppelsieg in Monaco
Beim Großen Preis von Monaco sah Lewis Hamilton lange wie der klare Gewinner aus, am Ende lachte Teamkollege Nico Rosberg als Sieger. Auch Sebastian Vettel auf Platz zwei hatte Grund zur Freude. Für Weltmeister Hamilton, der zwischenzeitlich mit 20 Sekunden Vorsprung führte, blieb am Ende nur Platz drei. "Auf der einen Seite bin ich froh", sagte Rosberg. "Sieg ist Sieg. Auf der anderen Seite weiß ich, dass ich Riesenglück hatte." Es war sein dritter Sieg in Folge in Monaco.
Ein fataler Fehler des Mercedes-Teams kostete ihn den Sieg. Denn in einer Safety-Car-Phase holte der Kommando-Stand Hamilton zu einem weiteren Stopp in die Box, wodurch er auf Platz drei zurückfiel. Mercedes hatte sich verrechnet. "Lewis hatte den Sieg verdient", gab Rosberg zu. "Aber so laufen die Dinge beim Rennfahren manchmal."
"Vettel ist gefährlich"
Beim Start behauptete Hamilton von der Pole Position aus seine Führung. Vettel setzte Rosberg unter Druck, rutschte vor der ersten Kurve aber weg. Seine Überholchance war dadurch dahin.
Zunächst sah es aus, als könnten die Silberpfeile sich schnell absetzen. Doch Ferrari blieb dran. "Vettel ist gefährlich", hieß es im Boxenfunk der Sternfahrer.
Hamilton dominiert
Hamilton hätte schneller fahren können, wurde aber angewiesen, seine Bremsen zu schonen. "Ich bin so langsam", beschwerte sich der Weltmeister via Funk. Nach 20 Runden bekam Hamilton die Nachricht, dass Mercedes das Bremsproblem im Griff habe. Sofort legte er zu und fuhr die schnellste Rennrunde, um Vettel abzuhängen. Dann kam erneut die Warnung wegen der Bremsen.
Als Hamilton wieder frei fahren durfte, legte er in wenigen Runden neun Sekunden zwischen sich und seine Konkurrenten. Rosberg konnte nicht mithalten und hatte Vettel weiter im Nacken sitzen.
Taktischer Fehler entscheidet das Rennen
Hamilton zog einsam seine Kreise und das Rennen plätscherte vor sich hin, als plötzlich Max Verstappen heftig in die Streckenbegrenzung einschlug. Der 17-Jährige war im Duell mit Romain Grosjean auf den Lotus aufgefahren, dabei brach die Radaufhängung am Toro Rosso links vorne und Verstappen krachte ungebremst in die Bande. Er blieb unverletzt, weil aber sein Auto geborgen werden musste, kam das Safety Car auf die Strecke.
Der weit in Führung liegende Hamilton nutzte diese Phase für einen Boxenstopp. Doch da hatte sich Mercedes verkalkuliert. Denn der Weltmeister kam hinter Rosberg und neben Vettel zurück auf die Strecke. Der Ferrari-Pilot schob sich auf Rang zwei und der Dominator war plötzlich nur noch Dritter. Hamilton war stinksauer.
Beim Re-Start konnte Vettel seine Position mit viel Mühe behaupten. Aber Hamilton ließ auch in der Folge nicht locker, so dass der Ferrari-Star Kampflinie fahren musste. Schlussendlich biss sich Hamilton die Zähne aus. "Es ist unmöglich, ihn zu überholen“, funkte er. Rosberg war der Nutznießer und zog weg.
Nach dem Rennen war dem Engländer die Wut deutlich anzusehen. Ganz langsam fuhr er zurück ins Parc Fermé, rammte das Schild mit der drei für seinen Platz und schlich zur Siegerehrung. "Es war nicht das einfachste Rennen für mich", sagte er gequält. "Aber ich gratulierte Nico und Sebastian."
Hülkenberg nach Crash weit hinten
Für den dritten Deutschen war das Rennen schon früh vorbei. Im Startgewühl kollidierte er mit Fernando Alonsos McLaren und zerstörte den Frontflügel seines Force India an der Leitplanke. Das Auto konnte zwar in der Box repariert werden, Hülkenberg fiel aber auf den vorletzten Platz zurück und wurde am Ende Elfter. Letzter war Felipe Massa, der ebenfalls eine neue Nase brauchte. Alonso kassierte für den Crash mit Hülkenberg eine 5-Sekunden-Stopp-and-Go-Strafe.
Auf dem engen Stadtkurs kommt es leichter zu Berührungen zwischen den Autos. Max Verstappen war zu Beginn des Rennens bereits Pastor Maldonado leicht ins Heck gefahren. Der F1-Teeny konnte trotz eines beschädigten Flügels weiterfahren und den Lotus überholen. Maldonado dagegen schied wenig später mit einem Defekt aus.
Punkte für McLaren-Honda
Für McLaren geht der Trend weiter aufwärts. Sowohl Jenson Button als auch Alonso lagen in den Punkterängen, der Spanier sogar noch nach Absitzen seiner Strafe. Allerdings streikte in Runde 43 sein Getriebe und er musste seinen Boliden in der Sainte-Devote-Kurve abstellen. Button sammelte auf Platz acht schließlich die ersten Punkte für das McLaren-Honda-Team.