ARD zeigt Interesse Medien: RTL könnte die Formel 1 aus dem Programm streichen
Sinkendes Interesse und zu hohe Kosten: Der TV-Sender RTL überdenkt angeblich sein Engagement in der Formel 1. Das berichtet die "Sport Bild". Demnach könnte schon nach der Saison 2015 - bis dahin läuft der Vertrag - Schluss sein. "Wir erreichen noch immer einen Marktanteil von 30 Prozent. Aber insgesamt ist die Zuschauerentwicklung nicht zufriedenstellend", zitiert das Blatt RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer.
Trotz des packenden WM-Kampfs zwischen den Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg sahen 2014 im Schnitt nur 4,36 Millionen Menschen die 19 Rennen. Das war der schlechteste Wert seit 1994. Damals verfolgten nur 3,74 Millionen regelmäßig die Formel 1. Zum Vergleich: 2001 - in der Saison holte der damalige Ferrari-Pilot Michael Schumacher seinen vierten WM-Titel - lag der Schnitt noch noch bei 10,44 Millionen TV-Zuschauern.
Nach Informationen der "Sport Bild" will RTL zwar weiter von der Königsklasse des Motorsports berichten, allerdings nicht mehr für die aktuellen Rechte-Kosten, die bei 50 Millionen Euro pro Saison liegen sollen. Hintergrund ist das Engagement des Kölner Privatsenders im Fußball: Bis 2018 investiert RTL über 100 Millionen Euro in die Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft.
ARD könnte zum großen Gewinner werden
Wie es weiter heißt, beobachtet die ARD die Entwicklung bei RTL und soll bereits ein Auge auf die Formel 1 geworfen haben. Sportkoordinator Axel Balkausky hält sich aber noch bedeckt. "Generell prüft die ARD die meisten Rechte, die neu auf den Markt kommen. Konkrete Überlegungen in diese Richtung gibt es derzeit allerdings nicht." Zuletzt zeigte die ARD 1990 Formel-1-Rennen.
Ein Grund für die ARD, wieder in die Live-Übertragung einzusteigen, könnte der Wechsel von Sebastian Vettel zu Ferrari sein. Schafft es der viermalige Weltmeister tatsächlich, die Scuderia wieder in die Erfolgsspur zu führen, würde mit Sicherheit das Interesse an der Formel 1 und damit auch die Einschaltquote sprunghaft ansteigen. Der öffentlich-rechtliche Sender könnte dann - wie RTL damals mit Michael Schumacher - zum großen Gewinner werden.