Klinik in Grenoble verlassen Michael Schumacher ist aus dem Koma erwacht
Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher liegt rund fünfeinhalb Monate nach seinem Skiunfall nicht mehr im Koma. Das teilte seine Managerin Sabine Kehm in einer Presseerklärung mit. "Michael hat das CHU Grenoble verlassen, um seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen. Er ist nicht mehr im Koma", hieß es in dem Statement zum Zustand des 45-Jährigen.
Schumacher war am 29. Dezember in Méribel beim Skifahren mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt. Er hatte sich dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Ende Januar hatten die Mediziner im Krankenhaus von Grenoble begonnen, die Aufwachphase einzuleiten. Anfang April hatte Managerin Kehm bestätigt, dass Schumacher "Momente des Bewusstseins und des Erwachens" zeige. Seitdem hatte es keine offiziellen und bestätigten Informationen zu Schumacher mehr gegeben.
"Seine Familie möchte sich ausdrücklich bei allen behandelnden Ärzten, Pflegern, Schwestern und Therapeuten in Grenoble ebenso wie bei den Ersthelfern am Unfallort bedanken, die in diesen ersten Monaten hervorragende Arbeit geleistet haben", schrieb Kehm nun und fügte an: "Für die Zukunft bitten wir um Verständnis, dass seine weitere Rehabilitation außerhalb der Öffentlichkeit erfolgen soll."
Schumacher jetzt in Lausanne
Über Schumachers Aufenthaltsort wollte Kehm keine Angaben machen, der siebenmalige Formel-1-Champion ist aber zur weiteren Rehabilitation ins Universitätskrankenhaus von Lausanne (CHUV) verlegt worden. Das teilte CHUV-Mediensprecher Darcy Christen der Schweizer Nachrichtenagentur sda mit.
Schumacher lebt seit Jahren im Städtchen Gland am Genfer See, zwischen Lausanne und Genf. "Seine Familie ist bei ihm, in einem Bereich, der extra eingerichtet wurde, um ihre Intimität zu wahren und die bestmögliche Versorgung sicherzustellen", sagte ein Kliniksprecher. "Wie bei allen Patienten wahren wir das Ärztegeheimnis und die Privatsphäre der Familie."
Podolski: "Was für eine großartige Nachricht"
Die Nachricht, dass Schumacher aus dem Koma erwacht ist und die Klinik in Grenoble verlassen hat, verbreitete sich in den sozialen Netzwerken blitzschnell und sorgte für Jubel. So schrieb Nationalspieler und Schumacher-Kumpel Lukas Podolski beispielsweise: "Was für eine großartige Nachricht. Ich bin so froh und glücklich, als ich das gerade gehört habe", twitterte der Ex-Kölner wenige Stunden vor dem WM-Auftakt der DFB-Elf gegen Portugal.
Erst am Samstag hatte Podolski im Namen des Nationalteams in einer persönlichen Erklärung seinen "guten Freund" Schumacher und dessen Familie gegrüßt und viel Kraft gewünscht. "Wenn wir den Titel gewinnen sollten, wäre das ein Stück, womit man ihm eine Freude machen kann."
Mercedes: "Es gibt keinen besseren Start in die Woche"
Das Mercedes-Team, bei dem Schumacher vor zwei Jahren seine Karriere beendete, erklärte vor dem achten Saisonrennen am kommenden Sonntag im österreichischen Spielberg: "Ermutigende Nachrichten über Michaels Zustand. Wir könnten uns keinen besseren Start in die Woche vorstellen." Und der Rennstall Caterham schrieb: "Exzellente Neuigkeiten über Schumi diesen Morgen. Kämpfe weiter, Champ!"