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Peguera: Mallorcas traditionell deutschester Urlaubsort


Peguera auf Mallorca
Das neue Gesicht des deutschesten Urlaubsorts auf der Balearen-Insel

Es ist schon eine erstaunliche Wandlung, die Peguera durchlief - der wohl traditionell deutscheste aller Ferienorte auf Mallorca. Wer sich an das von Pinienwäldern gerahmte Örtchen noch aus den 70ern und 80ern erinnert, der wird es kaum wiedererkennen. Wo früher nur magere Kiesbuchten zwischen Felsklippen auf Urlauber warteten, sind längst prächtige Sandstrände aufgeschüttet. Dahinter lockt eine breite Spazierpromenade mit Cafés, Restaurants und Eisdielen - sehr zum Ärger einiger Hotel- und Villenbesitzer, die zuvor exklusiven Zugang zum Meer hatten. Selbst der Ortsname wurde nach der Jahrtausendwende geändert: von Paguera in Peguera. Ein paar Eindrücke des Ferienortes präsentieren wir Ihnen auch in unserer .

Aktualisiert am 19.06.2015|Lesedauer: 3 Min.
srt, Hans-Werner Rodrian
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Aufsehen erregte Peguera vor allem durch eine frühere Bürgermeisterin: Die gönnte sich öfter das Vergnügen, vor versammelter Presse werbewirksam einige ältere Hotels in die Luft zu sprengen. Sanierung mit Sprengstoff: Spaniens immer noch reichste Gemeinde entledigt sich auf diese spektakuläre Weise immer noch früherer Bausünden. Parallel dazu wurde die einst ständig verstopfte Hauptstraße zur Fußgängerzone zurückgebaut. Wenn abends nach Sonnenuntergang das große Auf und Ab beginnt, müssen die Autos draußen auf dem Parkplatz bleiben.

Peguera hat eine erstaunliche Wandlung geschafft. Statt magerer Kiesbuchten gibt's prächtige Sandstrände.Vergrößern des Bildes
Peguera hat eine erstaunliche Wandlung geschafft. Statt magerer Kiesbuchten gibt's prächtige Sandstrände. (Quelle: H.W.Rodrian/SRT-bilder)

Deutsches Feeling ist erhalten geblieben

Das aufgehübschte Gesicht der alten Dame Peguera: Es zeigt, dass auch Urlaubsadressen ohne Luxusallüren Zukunft haben können. Dem Publikum gefällt's, es kommt wieder in Scharen und stellt erleichtert fest, dass sich sonst wenig geändert hat. In "Feliciano's" hängen die Schnitzel wie eh und je über den Teller, danach bestellt sich der Szenekenner eine Sahnetorte mit Eduscho-Kaffee im "Schwarzwald-Café" (Werbespruch: "Frisch und lecker vom deutschen Bäcker").

Abends, nach der Halbpension, wagt man wie damals ein Tänzchen im Café "Rendezvous", wo Stardiscjockey Jörg mit unverkennbar rheinischem Akzent Hits für ein Publikum jenseits der Dreißig auflegt. In der "Bali Hai Hawaiian Bar" bekommt jeder unaufgefordert zu seinem Südseecocktail einen Blumenkranz um den sonnengeröteten Hals gehängt. Die beiden Discos am Ort werden vorwiegend von Teens frequentiert, die widerstrebend noch mal mit den Eltern in Urlaub fahren mussten - Remmidemmmi ist in Peguera nicht Stammgast. Wilden Kneipentouren wie im Nachbarort Magaluf hat der Gemeinderat schon prophylaktisch den Garaus gemacht: Seit Saisonbeginn darf Bier nur noch im Sitzen getrunken werden - auf öffentlichen Straßen ist Alkohol per Verordnung tabu.

Für jeden der passende Strand

Wer sich austoben will, der bucht tagsüber einen Reitkurs im "Rancho Romana" oder löst ein Ticket zur Fahrt im Glasbodenboot. Die meisten aber liegen einfach am Strand. Wie überall in Spanien ist der verpachtet, man zahlt pauschal acht Euro pro Tag für einen Liegestuhl samt Schilfsonnenschirm, nur am Hotelpool liegt man gratis. Viele rechnen deshalb einmal scharf und legen sich gratis neben den bewirtschafteten Liegestuhlreihen in den warmen Sand.
Dafür ist an allen Stränden genug Platz: an der ruhigen Platja Romana ebenso wie an der fröhlichen Platja Tora und der ortsnahen Platja Palmira. Erst recht gilt das an der etwas versteckt liegenden kleinen Cala Fornells, wo bis heute keine Liegestühle aufgestellt werden dürfen. Auf dem Weg dorthin ist das schicke Peguera zu Hause: Im Stil eines mediterranen Dorfs sind die Aldea-Ferienhäuser des Inselarchitekten Pedro Otzoup ineinander geschachtelt.

Vom Top-Restaurant La Gritta, hoch über den Dächern, hat man bei Seewolf und Goldbrasse, selbstgemachten Nudeln und Garnelen den besten Überblick. Wer mittags kommt, der kann sich hinterher mit einem Sprung in den Swimmingpool des Restaurants abkühlen. Romantik pur herrscht auf dem Logenplatz: Ein einziger Tisch für zwei ist draußen auf dem winzigen Balkon über dem blauen Meer gedeckt. Doch schnell Entschlossene haben keine Chance - fast immer ist er schon lange vorgebucht.

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