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Kreuzfahrten
"FTI Berlin": Rückkehr eines Traumschiffs

srt/Franz Neumeier/24. Juli 2012

25.07.2012Lesedauer: 4 Min.
Die "Berlin" ist zurück.Vergrößern des Bildes
Die "Berlin" ist zurück. (Quelle: FTI)
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Wenn vom "Traumschiff" die Rede ist, meint heute jeder die "Deutschland". Doch in den 1980ern und 90ern war 21 Traumschiff-Folgen lang die "Berlin" der Schauplatz für Dramen und Romanzen der beliebten ZDF-Serie. Legendär ist Sascha Hehn in der Rolle des Chefstewards Viktor und Heinz Weiss spielte noch den Kapitän. Nur Heide Keller war auch damals schon Chefstewardess Beatrice und ist es bis heute geblieben. Seit Mai ist das frühere Traumschiff nun wieder als ""FTI Berlin"" zurück auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt. Schauen Sie sich das Schiff auch in unserer Foto-Show an.

Von Landgang zu Landgang

Es ist beinahe, als sei die Zeit stehen geblieben. In seiner strahlend weißen Uniform erwartet der Kreuzfahrtdirektor die Passagiere bei der Einschiffung. Sie sind vor allem gekommen, um sich auf einem nach heutigen Maßstäben kleinen Kreuzfahrtschiff zu erholen, Wind und Meer zu genießen, vor allem aber bei ihren Landgängen traumhafte, kleine Inseln und Hafenstädte zu erkunden. Passagiere, die so gar nichts vom künstlichen Vergnügungspark-Ambiente großer, moderner Schiffe ohne wirklichen Bezug zur Seefahrt halten.

Alles etwas legerer

Doch hier hören die Parallelen zum damaligen wie zum heutigen Traumschiff auch schon auf. Denn die Passgiere der "FTI Berlin" verzichten ganz bewusst auf allzu Förmliches. Lieber rücken sie schon früh morgens einen Liegestuhl am Sonnendeck möglichst nahe an die Reling und erfreuen sich am Sonnenaufgang, genießen in Badeanzug und mit einem Becher Kaffee in der Hand den endlosen Blick übers Meer bis zum Horizont.

Schlichter und geradliniger

Und so hat sich auf der "FTI Berlin" auch noch etwas verändert, seit die Reederei Peter Deilmann ihre "Berlin" damals zunächst an eine britische Reederei verkaufte und bevor sie nun wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist: Die Inneneinrichtung des Schiffs ist viel schlichterer und geradliniger geworden. Samt und Plüsch, opulente Vorhänge und Goldverzierungen sind verschwunden. Verschnörkelte Säulen und Spiegel, Kerzenleuchter und wallende Vorhänge im Restaurant sind schlichten Säulen mit dunklem Holz und geradlinigen Wandleuchten gewichen, die aufwändigen drapierten Vorhänge haben einfachen Raff-Rollos Platz gemacht.

Eigener Biergarten

Dazu passt, dass die "FTI Berlin" auch ihren eigenen Biergarten hat - ganz oben am Sonnendeck, windgeschützt, standesgemäß mit Bierbänken, Sonnenschirmen, echt bayerischem Bier, Weißwurst und Leberkäs. Die Ziehharmonika-Musik ist live, das Bier kommt in Glaskrügen und nicht in Plastikbechern wie sonst so oft auf Schiffen. Ihr Alter von 32 Jahren versteckt die 1980 bei HDW in Kiel gebaute "FTI Berlin" nicht, sie kokettiert beinahe schon damit. Nichts wirkt gekünstelt auf der "FTI Berlin", alles ist so, wie es ist: echt, direkt und manchmal eben auch etwas altmodisch. Genau dieses charmante, nicht auf Hochglanz-Scheinwelt polierte Flair mögen vor allem erfahrenere und ältere Kreuzfahrer.

Ein Schiff mit Ecken und Kanten

Das Schiff hat seinen eigenen Charakter, seine Ecken und Kanten. Die Decks beispielsweise sind immer noch nach einem heute nicht mehr üblichen System benannt: Unterhalb des Hauptdecks liegen A-, B- und C-Deck, darüber Promenaden-, Brücken- und Sonnendeck. Wer da seine Kabine sucht, muss sich schon genau orientieren, um nicht in die Irre zu laufen. Denn die mit "4" beginnenden Kabinennummern liegen eben nicht auf dem vierten Deck von unten, sondern vielmehr sondern am B-Deck, dem zweiten für Passagiere zugänglichen Deck von unten. Die Einerkabinen finden sich dagegen drei Decks weiter oben, am Promenadendeck.

Stilvolle Bibliothek

Aber ein Hauch des alten Traumschiff-Glamour ist dann doch noch übrig auf der "FTI Berlin": In der großzügigen und stilvoll eingerichteten Bibliothek, mit ihren gemütlichen Sitzecken und sogar einer eigenen Bar fällt es nicht schwer, sich vorzustellen, wie Sascha Hehn und Heide Keller tuschelnd beratschlagen, zwei hoffnungslos zerstrittene Passagiere zu ihrer alten Freundschaft zurückfinden zu lassen - Traumschiff-Geschichten eben.

Das Schiff kommt auch in kleinere Häfen

Die "FTI Berlin" ist nicht das einstmals glamourös-elegante Traumschiff der Fernsehserie und will es auch gar nicht sein. Trotzdem ist die "FTI Berlin" für viele ältere, erfahrenere, deutsche Kreuzfahrer in gewisser Weise ein Traumschiff, weil es genau das ist, was sie wollen: unspektakulär, leger, geradlinig und ohne aufgesetzten Glamour. Dafür bietet es ein traditionelles Seereise-Erlebnis mit interessanten Fahrtrouten, die auch Häfen enthalten, die von großen Schiffen selten oder gar nicht angelaufen werden.

Weitere Informationen:
Fakten: "FTI Berlin"
Baujahr: 1980
Werft: Howaldtswerke-Deutsche Werft, Kiel (1986 umgebaut und verlängert in der Nobiskrug-Werft, Rendsburg)
Tonnage: 9.570 BRZ
Abmessungen: 139 Meter lang, 17,5 Meter breit, 4,82 Meter Tiefgang
Flagge: Malta
Besatzung: 180
Passagiere: max. 456
Kabinen: 206, davon 158 Außenkabinen, 48 Innenkabinen
Bordsprache: Deutsch
Fahrgebiete: im Sommer 4- bis 14-tägige Routen im östlichen Mittelmeer ab Venedig, im Winter Acht-Tages-Route im Roten Meer ab Safag oder Sharm en Sheikh, im Sommer 2013 diverse Routen im östlichen und westlichen Mittelmeer, Westeuropa, Nordland, Spitzbergen;
Preisbeispiele: Neun Nächte Östliches Mittelmeer mit Kanal von Korinth Innenkabine ab 1199 Euro, Außenkabine ab 1449 Euro; sieben Nächte Rotes Meer Innenkabine ab 699 Euro, Außenkabine ab 1149 Euro.

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