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Frauen im Flugzeug: Viele Briten misstrauen weiblichen Piloten


Frauen am Flugzeug-Steuer
Viele Briten misstrauen Pilotinnen

Die Vorurteile gegen "Frauen am Steuer" scheinen teilweise auch in der Luft zu bestehen. Das zumindest ergab eine Umfrage des britischen Online-Reisebüros sunshine.co.uk unter knapp 2400 Fluggästen. Demnach sagten 51 Prozent der Befragten, sie trauten weiblichen Pilotinnen weniger als männlichen Piloten.

Aktualisiert am 05.11.2013|Lesedauer: 2 Min.
Markus Roman
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Nur 14 Prozent antworteten, sie würden einem männlichen Flug-Kapitän weniger trauen als einem weiblichen, 26 Prozent war das Geschlecht egal. 9 Prozent waren sich bei der Antwort unschlüssig. An der nicht repräsentativen Umfrage nahmen etwa genau so viele Männer (1195) wie Frauen (1172) teil.

Weibliche Piloten sind seltenVergrößern des Bildes
Weibliche Piloten sind selten (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Vorurteile gegen Männer und Frauen

Die Vorurteile gegen weibliche Piloten kommen nicht nur von männlichen Befragten, im Gegenteil: Die Frauen stimmten mehrheitlich für die Option, einer Frau im Cockpit weniger zu trauen, als die befragten Männer.

Nach den Gründen des Misstrauens gegen Pilotinnen gefragt, gaben 32 Prozent an, dass "männliche Piloten fähiger" seien. 28 Prozent mutmaßten, das weibliche Piloten unter Druck keine guten Entscheidungen träfen. Doch auch auf der anderen Seite gibt es Vorurteile. So gaben 44 Prozent derjenigen, die Frauen eher vertrauten, an, Männer seien zu "heißblütig" in einer Krisensituation. Außerdem glaubten 23 Prozent, Männer würden zu leicht abgelenkt.

Relativ wenig Frauen werden Pilotin

Vielleicht hängt aber auch das geringe Zutrauen zu weiblichen Piloten mit der ungewohnten Situation zusammen, einfach weil es nun einmal recht wenige von ihnen gibt. Bei der Lufthansa Passage, dem Kerngeschäft des Unternehmens, sind laut Unternehmenssprecher Michael Lamberty von insgesamt etwa 5000 Piloten und Co-Piloten gerade einmal etwas mehr als 300 Frauen. Das entspricht einer Quote von etwa sechs Prozent. Von 3062 Neubewerbungen zum Piloten im Jahr 2013 kämen 15 Prozent von Frauen. Etwa 10 Prozent der Bewerber bleiben am Ende des zweistufigen Eignungstest übrig.

Lamberty vermutet, dass die geringe Zahl weiblicher Bewerber unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass sich "leider viele Frauen nicht für den Beruf des Piloten berufen" fühlten. Zudem herrsche oft die Meinung vor, eine Karriere als Pilotin sei nicht mit der Familienplanung in Verbindung zu bringen. Das entspreche laut Lamberty aber nicht den Tatsachen.

Jörg Handwerg, Pressesprecher der Piloten-Vereinigung Cockpit e.V., vermutet, die geringe Zahl der weiblichen Piloten gehe auch auf ein geringeres Interesse des "relativ technischen Berufs" aus. Bei Eignungstests zum Piloten sei die prozentuale Durchfallquote bei weiblichen Bewerbern etwas höher als bei männlichen. Das liege wohl auch daran, dass man bei weiblichen Bewerbern die für einen Piloten notwendigen Eigenschaften wie unter anderem hohes technisches Verständnis und Interesse in Kombination mit bestimmten psychomotorischen Fähigkeiten und Stressresistenz seltener vorfinde. Spezielle Förderprogramme für mehr weibliche Piloten seien ihm seitens der Luftfahrtunternehmen nicht bekannt.

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