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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Menschen in Fahrzeugen eingeschlossen Unwetter in Nürnberg: "Die Autos schwimmen"
Wegen des schweren Unwetters im Raum Nürnberg sind Feuerwehr und Polizei im Dauereinsatz. Menschen mussten aus ihren Autos gerettet werden.
Schwere Gewitter haben in Nürnberg und Umgebung zu Überschwemmungen geführt. In der Einsatzzentrale der Polizei Mittelfranken hatten die Beamten alle Hände voll zu tun. "Die Autos schwimmen schon", erklärte ein Sprecher am Telefon. Die Wassermassen seien da – und mancher Autofahrer mittendrin. Unterführungen seien überflutet. Bäume umgestürzt, die Telefonmasten mitgerissen hätten, hieß es. Das Epizentrum des Unwetters vom Nachmittag sei vor allem westlich von Fürth rund um Zirndorf gewesen.
In Zirndorf wurden mehrere Personen in einer überfluteten Unterführung in ihren Autos eingeschlossen. Laut einem Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Zirndorf seien vier Menschen aus insgesamt drei Fahrzeugen gerettet worden. Neben der Feuerwehr seien auch die DLRG und die Wasserrettung im Einsatz gewesen.
Fahrzeuge in den Fluten: Fenster müssen aufgebrochen werden
Mit mehreren Booten habe man sich den Fahrzeugen genähert. Die Fenster seien aufgebrochen worden, da die Türen sich wegen der Wassermassen nicht mehr hätten öffnen lassen, so der Sprecher. Die Geretteten seien vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden. Verletzt worden sei ersten Erkenntnissen nach aber niemand.
Am Freitagnachmittag zogen bereits erste Gewitter über die Region hinweg. Das betraf insbesondere Mittelfranken, Oberfranken und die Oberpfalz. Es galt zwischenzeitlich die höchste Warnstufe.
Unwetter: Betrieb am Flughafen Nürnberg zeitweise eingeschränkt
Auch der Betrieb auf dem Flughafen Nürnberg war deshalb teilweise vorübergehend eingestellt. Christian Albrecht, Sprecher des Albrecht-Dürer-Airports, erklärte auf Nachfrage von t-online: "Sicherheit steht an erster Stelle. Dieser Leitspruch der Luftfahrt gilt sowohl für Passagiere als auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter." Aus diesem Grund war die Abfertigung, also die Arbeiten im Freien am Vorfeld und am Flugzeug, während des Unwetters eingestellt. Ob Flugzeuge bei dem Unwetter landeten, habe der jeweilige Pilot zusammen mit der Deutschen Flugsicherung im Tower entschieden, hieß es weiter.
Obendrein kündigte der Deutsche Wetterdienst im Laufe des Abends extrem heftigen Starkregen an, der "räumlich sehr eng begrenzt" auftreten könne. Obacht vor Überflutungen! "Beispielsweise können Keller volllaufen oder Unterführungen überschwemmt werden."
Auch Hagel mit Körnern mit einem Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern waren laut DWD nicht ausgeschlossen. Weitere Begleiterscheinungen waren teils stürmische Böen um die 70 Kilometer pro Stunde. Auch das restliche Wochenende blieb nass. Nur ab und zu blitzte die Sonne durch die Wolkendecke.
- dwd.de: Wetter für Nürnberg
- wetter.de: Wetter für Nürnberg
- Nachfrage bei der Polizei Mittelfranken
- Nachfrage beim Airport Nürnberg
- Telefonat mit einem Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Zirndorf