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Köln: Woelki äußert sich an Weihnachten überraschend zu Missbrauchsfällen


Wegen Gutachten-Krise
Woelki bittet in Christmette überraschend um Verzeihung

Von t-online, dpa
25.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki bei einer Rede (Archivbild): Er hat sich in einer Christmette zu den Missbrauchsfällen geäußert.Vergrößern des Bildes
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki bei einer Rede (Archivbild): Er hat sich in einer Christmette zu den Missbrauchsfällen geäußert. (Quelle: FutureImage/imago-images-bilder)

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki steht wegen seines Umgangs mit einem Missbrauchsgutachten in der Kritik. Ausgerechnet an der Christmette äußerte er sich nun zu den Vorwürfen.

Der Kardinal des Erzbistums in Köln, Rainer Maria Woelki, hat sich überraschend am Ende einer Christmette in der Nacht zu Freitag zu den Vorwürfen um das Missbrauchsgutachten geäußert. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, habe Woelki am Ende seiner Rede Kritik auch an sich selbst geübt. Das bestätigte ein Sprecher des Erzbistums am Freitag auf dpa-Anfrage.

"Was die von sexueller Gewalt Betroffenen und Sie in den letzten Tagen und Wochen vor Weihnachten im Zusammenhang mit dem Umgang des Gutachtens zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in unserem Erzbistum, was Sie an der Kritik darüber und insbesondere auch an der Kritik an meiner Person ertragen mussten – für all' das bitte ich Sie um Verzeihung", sagte Woelki im Anschluss an seine Predigt am Donnerstagabend.

Er erbat sich auch Vertrauen. Sein vor zwei Jahren gegebenes Versprechen, "ungeschönt und ohne falsche Rücksichten" aufzuklären und Verantwortliche zu benennen, gelte noch immer. "Ich stehe weiterhin zu diesem Wort, auch wenn dies öffentlich gerade anders gesehen und angezweifelt wird." Er bat auch Priester und alle in der Gemeinde Engagierten um Entschuldigung, dass sie ebenfalls von der Kritik getroffen würden, obwohl sich diese an das Erzbistum richteten – und vor allem an ihn selbst persönlich.

Kritik an Rainer Maria Woelki

Der Kardinal steht seit Wochen wegen des Umgangs mit einem Gutachten zu Missbrauchsvorwürfen in seinem Erzbistum in der Kritik. Denn er hatte es wegen angeblicher "methodischer Mängel" nicht veröffentlicht und ein neues in Auftrag gegeben. Deswegen wurden Vertuschungsvorwürfe laut. Auch Personalveränderungen hatte es jüngst im Bistum gegeben.

Doch nicht nur deswegen hatte Woelki zuletzt Ärger. Auch die Katholische Hochschulgemeinde in Köln zeigte sich "bestürzt und fassungslos" über den anhaltenden Konflikt mit dem Erzbistum Köln. Dabei ging es unter anderem um die angebliche Abschaltung der Website der Gemeinde wegen eines kritischen Positionspapiers.

Verwendete Quellen
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