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Hamburg: Beliebter Stadtteil-Treffpunkt wird plattgemacht


Menschen sind wütend
Bezirksamt macht beliebten Anwohner-Treffpunkt platt

Von t-online, dpa, mkr

Aktualisiert am 08.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Holzbank, zwei weiße Stühle und ein Tisch: Die Sitzecke in Hamburg-Eppendorf lädt zum Verweilen ein.Vergrößern des BildesEine Holzbank, zwei weiße Stühle und ein Tisch: Die Sitzecke in Hamburg-Eppendorf lädt zum Verweilen ein. (Quelle: Ralf K.)
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Ein beliebter Treffpunkt für Mütter, ältere Menschen und Nachbarn scheint dem Bezirksamt Nord in Hamburg zu missfallen. Aus diesem Grund soll er weg. Die Anwohner sind sauer.

Es geht um eine Holzbank, zwei weiße Stühle und einen Tisch. Seit fast zwei Jahren standen sie an der Schubackstraße/Ecke Erikastraße in Eppendorf. Hier trafen sich ältere Menschen, um auf ihrer Einkaufstour kurz verschnaufen zu können, und Nachbarn, die ein wenig zusammensitzen und sich unterhalten wollten.

Doch plötzlich war die Sitzecke dem Bezirksamt Hamburg-Nord ein Dorn im Auge. Am vergangenen Dienstag rückte der "Bezirkliche Ordnungsdienst" an und klebte einen Zettel an den Tisch. Darauf zu lesen: "Hiermit werden Sie aufgefordert, bis zum 8.04.22 um 10 Uhr diesen Platz zu räumen.“

Hamburg: Anwohner wehren sich gegen Forderung

Der Grund: Die Sitzgruppe soll gegen das Hamburger Wegegesetz verstoßen. Dieses besagt, dass im öffentlichen Raum nichts ohne Genehmigung aufgestellt werden darf. Konsequenzen werden auch gleich angedroht: "Sollten Sie dieser Weisung nicht Folge leisten, werden gegen Sie unverzüglich nach Fristablauf Zwangsmaßnahmen eingeleitet." Dabei ist unklar, wem das Mobiliar gehört oder wer es aufgestellt hat.

Den Menschen im Stadtteil Eppendorf stößt die Forderung übel auf. Mindestens ein Dutzend E-Mails haben sie aus diesem Grund an den Grünen-Bezirksamtschef Michael Werner-Boelz geschickt. Sie bitten darum, dass die Sitzecke erhalten bleibt und hoffen auf eine gemeinschaftliche Lösung.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Hamburger CDU eine "Bankenkrise" in der Hansestadt ausgemacht und forderte mehr Sitzmöglichkeiten vor allem für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen. Auch der Eppendorfer Ralf K. sieht das laut "Mopo" so: "Es gibt immer weniger Aufenthaltsplätze im öffentlichen Raum." Eigeninitiative ist dabei aber wohl nicht gern gesehen.

Bezirksamt sieht "Gefahr" in Sitzgelegenheit

Die Beschwerden von Ralf K. und anderen Anwohnern ließ Bezirksamtschef Werner-Boelz jedoch unbeantwortet. Stattdessen meldete sich die Abschnittsleitung für Ordnungswidrigkeiten und Wildplakatierung aus dem Bezirksamt Hamburg-Nord und antwortete laut "Mopo", dass "es sich um eine unerlaubte Sondernutzung des öffentlichen Grundes handelt. Zudem wurde festgestellt, dass von den Sitzgelegenheiten eine Gefahr ausgeht. Aufgrund der mangelnden Verkehrssicherheit müssen wir auf die Entfernung bestehen."

Zu weiteren Gründen wollte sich das Bezirksamt Hamburg-Nord auch auf zweifache Anfrage von t-online nicht äußern. Am Freitagmorgen, um 9 Uhr, rückten dann zwei Uniformierte vom Bezirksamt Nord sowie drei Arbeiter an. "Die Herren packten unsere schöne Bank, die Bistrostühle und den Tisch weg", sagt Ralf K. zu t-online.

Wie es nun weitergeht? "Es heißt, man habe die Anregung von zahlreichen Empörten, eine feste Bank hinzustellen, an die zuständige Abteilung weitergeleitet", so der Eppendorfer. Ob nicht auch eine andere Lösung hätte gefunden werden können, bleibt offen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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