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Hamburg: Riesen-Kokainfund am Hafen in Dosenspargel – lange Haftstrafen


Drogen im Dosen-Spargel
Riesige Kokainlieferung im Hafen: Lange Haftstrafen

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 26.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Prozess um Schmuggel von 2,3 Tonnen KokainVergrößern des BildesDie Angeklagten (l und 4.v.l) sitzen vor Beginn eines Prozesstages neben ihren Anwälten im Gerichtssaal. (Quelle: Christian Charisius/dpa/dpa)
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Im Hamburger Hafen wurde ein außergewöhnlicher Schmuggel aufgedeckt. Zwei Kölner bringt das nun lange Zeit hinter Gitter.

In einem Prozess um den Schmuggel von 2,3 Tonnen Kokain hat das Landgericht Hamburg am Montag zwei Männer zu langen Haftstrafen verurteilt. Ein 60-jähriger Gemüsehändler aus Köln wurde wegen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge und Beihilfe zum Drogenhandel schuldig gesprochen. Er bekam elf Jahre Gefängnis. Der gleichaltrige Buchhalter der Firma wurde wegen Beihilfe zur Einfuhr und zum Handel mit Betäubungsmitteln zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Nach Feststellung des Gerichts wollten die beiden 2332 Kilogramm Kokain im Sommer 2022 von Peru über Hamburg in die Niederlande liefern lassen. Versteckt hatten sie die Drogen in drei Containern mit Dosenspargel.

Peruanische Behörden informierten deutsche Kollegen

Die beiden Angeklagten waren mehrere Monate zuvor von einem Hintermann auf dem Kölner Großmarkt angesprochen worden und hatten zunächst eine Probelieferung vereinbart. Vor der eigentlichen Drogenlieferung informierten die peruanischen Behörden ihre deutschen Kollegen. Der Zoll fing die Ladung im Hamburger Hafen ab und tauschte das Rauschgift gegen einen Ersatzstoff mit Katzenstreu aus. Dann fuhr ein verdeckter Ermittler den Lastwagen mit zwei Containern nach Köln.

Die beiden Angeklagten sorgten nach Angaben der Vorsitzenden Richterin Marayke Frantzen dafür, dass die Fracht umgehend in Richtung Rotterdam weitertransportiert wurde. Doch schon beim Umladen zeigten sich die Abnehmer bei einer Prüfung der vermeintlichen Kokainlieferung skeptisch. Noch am selben Tag hätten die Angeklagten aus den Niederlanden die Nachricht bekommen, dass unter den Spargeldosen kein Kokain gewesen sei. Die beiden Kölner Gemüsehändler sollten trotzdem für ihre Dienste bezahlt werden, doch dazu kam es nicht mehr. Die Ermittler nahmen die beiden Männer fest.

Chats, Mails und Telefonate ausgewertet

Die Vorsitzende Richterin verwies auf umfangreiches Beweismaterial, von Videos aus der Lagerhalle in Köln über ausgewertete Chats und Mails bis zu abgehörten Telefongesprächen. Auch der verdeckte Ermittler habe unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen ausgesagt.

Die Angeklagten hätten das äußere Tatgeschehen schließlich eingeräumt, aber mit dem Finger auf andere gezeigt. "Sie haben insofern recht, als dass keiner von Ihnen als der Kopf des Ganzen anzusehen ist", sagte Frantzen. Die Angeklagten unterbrachen die Richterin mehrfach mit lautstarken Protesten. Der Hauptangeklagte warf dem Gericht vor, alle seine Beweisanträge abgelehnt zu haben.

Wert dürfte 115 Millionen Euro betragen

Das Gericht entsprach mit dem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft. Bei der Strafzumessung wurde mildernd berücksichtigt, da das Rauschgift nicht auf den Markt kam. Strafverschärfend wertete die Kammer die gewaltige Menge. Der Wirkstoff habe ein Gewicht von 2238 Kilo gehabt. Das seien 68 Millionen Konsumeinheiten.

Nach Angaben des Zolls kostet ein Gramm Kokain für Endverbraucher etwa 50 Euro. Der Schwarzmarktwert der geschmuggelten Menge dürfte also bei 115 Millionen Euro gelegen haben. Die Verteidiger hatten Freisprüche beantragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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