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Duvenstedter Brook: Jagdverbände kritisieren Umweltbehörde wegen Wildschweinfallen


Tierquälerei?
Jagdverbände kritisieren Umweltbehörde wegen Wildschweinfallen

Von t-online, cch

03.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Wildschwein (Symbolbild): Eine Frau wurde bei einem Angriff verletzt.Vergrößern des BildesEin Wildschwein (Symbolbild): Im Norden Hamburg wurden Wildschweinfallen aufgestellt. (Quelle: imageBROKER/alimdi / Arterra/imago images)
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Im Duvenstedter Brook im Norden Hamburgs werden Wildschweine in Fallen gelockt und dann erschossen. Jagdverbände verurteilen die Methode.

Mit Mais, Weizen, Eicheln oder Äpfeln werden Wildschweine in Käfige gelockt. Sobald ein Tier darin sitzt, schließen die Tore. Im Anschluss kann der Förster das Schwein aus nächster Nähe erschießen.

Drei solcher sogenannter Saufänge hat Hamburgs Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft im Duvenstedter Brook aufgestellt. Sie sorgen für Aufregung. Als erstes hatte das "Hamburger Abendblatt" berichtet.

Fallen sorgen laut DJV für erheblichen Stress bei den Wildschweinen

Der Landesjagdverband Hamburg (LJHH) und der Deutscher Jagdverband (DJV) kritisieren den Einsatz der Fallen im Duvenstedter Brook scharf. Sie seien mit erheblichem und vermeidbarem Stress für Wildschweine verbunden, teilen die Verbände mit. Sie fordern, dass Einzelgenehmigungen auf wissenschaftliche Lehre und Forschung sowie akute Seuchenbekämpfung beschränkt bleiben.

Diese Gründe für einen Einsatz lägen für den Duvenstedter Forst nicht vor. Deshalb appellieren sie an die Hamburger Behörde – sie soll die Fallen abbauen. Mehrere Jäger bezeichneten die Saufänge laut Berichten des "Hamburger Abendblatts" und der "Bild"-Zeitung gar als "Tierquälerei".

Saufänge laut Umweltbehörde anerkannte Jagdmethode

Die Umweltbehörde Hamburg rechtfertigte sich: Der Einsatz der Fallen sei eine zugelassene und anerkannte Jagdmethode. Sie sollten präventiv gegen die Afrikanische Schweinepest wirken. LJHH und DJV zufolge reichen hierfür auch andere Jagdmethoden aus, die tierschutzgerechter seien. Ein aktives Seuchengeschehen der Afrikanischen Schweinepest komme derzeit zudem nur in Brandenburg und Sachsen vor.

Die Umweltbehörde gab zudem an, dass es sich bei dem Einsatz der Fallen um ein Pilotprojekt handele. Man wolle Erfahrungen mit den unterschiedlichen Fallensystemen sammeln und diese mit den Erfahrungen aus anderen Bundesländern vergleichen, sagte eine Pressesprecherin zum "Hamburger Abendblatt". Laut den Jagdverbänden liegen allerdings bereits ausreichende Erkenntnisse zu Saufängen vor.

In Hamburg gibt es demnach vergleichsweise wenige Wildschweine. Im zurückliegenden Jagdjahr 2021/22 haben Jägerinnen und Jäger laut DJV 275 Wildschweine in Hamburg erlegt. Das war nach Bremen die niedrigste Anzahl in Deutschland.

Verwendete Quellen
  • jagdverband.de: Pressemitteilung vom 12. Mai 2023
  • abendblatt.de: "Tierquälerei in beliebtem Naturschutzgebiet: Experten empört"
  • abendblatt.de: "Tierquälerei-Vorwurf gegen Behörde: Jäger bundesweit empört"
  • bild.de: "Tierquälerei-Vorwürfe gegen Hamburger Behörde"
  • thuenen.de: Schwarzwildfänge: Ein Methodenüberblick für Jagdpraktiker und Jagdrechtsinhaber, Jagd- und Veterinärbehörden
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