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Sylt: Nach Verbot von Pegida-Demo bleiben linke Gegendemonstranten unter sich


Verbot einer Pegida-Demo
Sylt: Anarchisten demonstrieren gegen Faschisten — aber die kommen nicht


Aktualisiert am 30.07.2022Lesedauer: 2 Min.
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Demo auf Sylt: 130 Menschen waren in Westerland unterwegs.Vergrößern des Bildes
Demo auf Sylt: 130 Menschen waren in Westerland unterwegs.

Weil die Demo einer rechtsextremen Partei abgesagt wurde, blieben Unruhen in Sylt aus. Anarchistische Gegner demonstrierten trotzdem — doch wofür eigentlich?

Am Samstag demonstrierten 130 Menschen in Westerland auf Sylt unter dem Motto "Nazis offensiv entgegentreten". Zu der Demonstration aufgerufen hatte unter anderem das anarchistische Bündnis "Schwarz-Roter 1. Mai" aus Hamburg.

Ursprünglicher Anlass der antifaschistischen Demonstration war eine angemeldete Demonstration der rechtsextremen Kleinstpartei "Die Rechte", die am Mittwoch vom Anmelder wegen geringer Teilnahme abgesagt wurde. Stattdessen mobilisierte am Donnerstag dann die rechte Gruppierung "Pegida NRW" zu einer Demonstration nach Sylt. Ihre Demo wurde aber von der Versammlungsbehörde des Landkreises Nordfriesland am Freitag verboten.

Protest auf Sylt: Auch Punks laufen mit

"Aufgrund der Kurzfristigkeit der Versammlungsanzeige der Pegida NRW und der Tatsache, dass es neben der bereits genehmigten Versammlung an diesem Tag noch mehrere Großveranstaltungen auf Sylt gibt, hat uns die Landespolizei darüber informiert, dass es keine Möglichkeit für sie gibt, beide Versammlungen gleichzeitig ausreichend zu schützen", erklärt Nina Rahder, Fachbereichsleiterin Sicherheit im Landkreis.

Neben der Gegendemo der Anarchistinnen und Anarchisten war ursprünglich auch eine Demonstration von einem breiten Parteien-Bündnis aus Sylt angemeldet worden, die ebenfalls am Mittwoch abgesagt wurde. Das 1. Mai-Bündnis aus Hamburg blieb bei seinem Aufruf. "Nazis zu nerven, zu blockieren, sie anzugreifen, gilt es an jedem Tag, auch ohne besonderen Anlass", heißt es in einem Statement, das im Vorfeld auf der linksextremen Internetplattform Indymedia veröffentlicht wurde.

An der Demo auf dem Bahnhofsplatz beteiligten sich Aktivistinnen und Aktivisten aus Hamburg, Lübeck, Kiel und Flensburg, sowie einige Punks vom Protestcamp, das aktuell auf Sylt stattfindet und gerade vom Kreis Nordfriesland als Kundgebung genehmigt worden ist.

Sylt ist "keine Normalität"

Die anarchistischen Gegendemonstranten kritisierten am Samstag auch die soziale Ungleichheit, die, so hieß es, auf Sylt besonders sichtbar werde. Sie wollten zeigen, dass der Reichtum auf Sylt keine Normalität sei, "sondern dass er auf dieser Insel zur Schau gestellt und nur durch die Ausbeutung der Arbeit der lohnabhängigen Menschen ermöglicht wird". Damit knüpft der Protest an die Demo von "Wer hat, der gibt" an, die mit 600 Teilnehmenden vor zwei Wochen über die beliebte Urlaubsinsel gezogen war.

Nachdem keine organisierten Faschistinnen und Faschisten auf der Insel auftauchten, wurde die Kundgebung am frühen Nachmittag mit einer Spontan-Demo im Protestcamp der Punks im Stadtpark beendet. Der Versammlung verlief ohne größere Zwischenfälle.

Verwendete Quellen
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