Clan-Bilanz in Berlin: Fast 1.000 Straftaten in einem Jahr

Lagebild gibt Einblick

Clan-Bilanz in Berlin: Fast 1.000 Straftaten in einem Jahr

Kriminelle Clans stellen in Berlin ein großes Problem für die Behörden dar. Jetzt zog die Senatsinnenverwaltung Bilanz: Allein 2021 wurden demnach fünf Tötungsdelikte registriert. Außerdem: Viele Straftaten rund um Drogen und Betrug sowie 130 Verkehrsstraftaten.

Die Behörden haben im vergangenen Jahr in Berlin insgesamt 849 Straftaten von 295 der Clankriminalität zugerechneten Tatverdächtigen registriert.

Wie aus dem am Freitag veröffentlichten sogenannten Lagebild Clankriminalität der Senatsinnenverwaltung hervorgeht, lagen die Schwerpunkte dabei unter anderem im Bereich der Verkehrsdelikte und der Drogenkriminalität. Ebenfalls häufig begangen wurden Gewalt-, Eigentums- und Betrugsdelikte.

Die Behörden registrierten zudem 247 Ordnungswidrigkeiten, begangen von 145 Clankriminellen. Die Schwerpunkte lagen hier bei Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz, das Waffengesetz und im Bereich der Verkehrsmittel. Ebenfalls häufig dokumentiert wurden falsche oder die Verweigerung von Namensangaben.

Berlin: Fast jeden zweiten Tag kommt die Polizei zur Clan-Kontrolle

Im vergangenen Jahr gab es laut Lagebild 178 polizeiliche Kontrolleinsätze zur Bekämpfung der Clankriminalität. 71 davon erfolgten im Verbund mit anderen Behörden wie zum Beispiel den Ordnungsämtern der Bezirke. Bei den Einsätzen wurden insgesamt 572 Objekte überprüft, davon unter anderem 214 Cafés oder Bars, 119 Shishabars, 32 Wettbüros und vier bordellartige Betriebe. Als Folge der Kontrollen wurden 47 Objekte geschlossen.

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Die Beamten beschlagnahmten bei den Einsätzen insgesamt unter anderem rund hunderttausend Euro an Drogengeldern, tausende unversteuerte Zigaretten, 238 Kilogramm Wasserpfeifentabak und mehr als tausend Verkaufseinheiten Drogen. Darüberhinaus wurden auch Autos, Geldspielgeräte und Waffen beschlagnahmt.

Insgesamt rechnet die Berliner Polizei 519 Menschen der Clankriminalität zu, bis auf 29 Frauen alles Männer. "Der Anteil der deutschen Staatsangehörigen liegt bei ca. 43 Prozent", heißt es im Lagebild. "Ihm folgen die Tatverdächtigen, deren Staatsangehörigkeit als 'unbekannt' oder 'ungeklärt' registriert wurde mit ca. 19 Prozent. Der Anteil der Tatverdächtigen mit der libanesischen Staatsangehörigkeit ist mit ca. 16 Prozent am dritthäufigsten vertreten."