Berlin: Doktortitel aberkannt – Verkehrssenatorin Schreiner tritt zurück

Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner ist zurückgetreten. Zuvor hatte es Plagiatsvorwürfe gegen die CDU-Politikerin gegeben. Sie soll in ihrer Doktorarbeit nicht sauber gearbeitet haben.

Manja Schreiner (CDU) ist nicht mehr Verkehrssenatorin von Berlin. Das teilte die Hauptstadtpolitikerin am Dienstag mit. Zuvor hatte die Universität von Rostock Schreiner ihren Doktortitel aberkannt. In ihrer Erklärung sagte Schreiner, das habe ihr die Hochschule mitgeteilt. Die Aberkennung ist das Ergebnis eines längeren Prüfverfahrens der Arbeit durch die Rostocker Universität. Die Frage war, ob Schreiner plagiiert hat.

Sie habe den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) daher um Entlassung aus dem Amt gebeten, so Schreiner weiter. "Dies tue ich, um Schaden vom Berliner Senat abzuwenden." Gleichzeitig betonte sie, sie habe in ihrer Doktorarbeit an keiner Stelle vorsätzlich getäuscht. "Als Privatperson werde ich deshalb gegen diese Entscheidung der Fakultät Widerspruch einlegen."

Schreiner hat zwischen 2005 und 2007 in Rechtswissenschaften promoviert

Manja Schreiner trug ihren Doktortitel seit 2007. Im Sommer des vergangenen Jahres gab es erstmalig Berichte über mögliche Plagiate in ihrer Dissertation mit dem Thema "Arbeitnehmerberücksichtigung im Übernahmerecht". In einem Artikel in der Fachzeitschrift "Neue Juristische Wochenschrift" hatte als erster der Frankfurter Rechtsprofessor Roland Schimmel Schreiners Doktorarbeit mit Plagiaten in Verbindung gebracht. Dabei ging es um unsauber markierte Textübernahmen aus anderen Arbeiten.

In Rostock hat Schreiner von 1996 bis 2001 Rechtswissenschaften studiert. Nach einem Masterstudium in Internationalem und Europäischem Wirtschaftsrecht promovierte sie vom 2005 bis 2007.

Schreiner gilt als Vertraute des Regierenden Bürgermeisters Wegner. Dieser besetzte im April 2023 den Posten der Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt dann mit ihr.