Ministerpräsident kritisiert "Letzte Generation" "Sie tun nichts fürs Klima"
Die "Letzte Generation" wählt nach Meinung von Brandenburgs Ministerpräsident Woidke den falschen Weg. Der Staat lasse sich nicht erpressen.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat das Vorgehen von Klima-Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" scharf kritisiert. "Die Damen und Herren, die sich hin und wieder mit dem Hintern auf der Straße festkleben, sind für mich keine Klima-Aktivisten, denn sie tun nichts fürs Klima", sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. "Aktive Klimaschützer sind die, die morgens um fünf (Uhr) das Haus verlassen, um beispielsweise moderne Heizungen, Windkraftanlagen oder Batteriespeicher zu bauen."
Der SPD-Politiker hält die Art und Weise, mit der die Aktivisten für Klimaschutz werben, für falsch. "Der Weg, Straftaten zu begehen, ist sowieso der falsche Weg", sagte Woidke. "Der Staat lässt sich nicht erpressen. Deswegen hoffe ich sehr, dass sie wirklich zu Aktivisten fürs Klima werden." Mit einem Augenzwinkern gab er ihnen den Rat: "Die Handwerkskammer berät gerne über entsprechende Berufsangebote."
"Letzte Generation" habe es jahrelang auf anderem Weg versucht
Die Klima-Protestgruppe "Letzte Generation" verteidigte ihr Vorgehen. "Die Menschen, die sich aktuell im zivilen Widerstand befinden, haben jahrelang auf anderen Wegen versucht, den Klimakollaps aufzuhalten", sagte Sprecherin Aimée van Baalen.
Der aktive Widerstand vorrangig auf den Straßen sei notwendig und moralisch legitimiert. "Keine Petition hat uns das Frauenwahlrecht oder die Gleichberechtigung zwischen Schwarzen und Weißen gebracht. Es war der aktive Widerstand gegen ein unrechtes Handeln der Regierung."
Klima-Demonstranten blockieren bundesweit immer wieder Straßen und kleben sich dort fest, was zu Verkehrsproblemen führt. Im vergangenen Jahr hatten Klima-Aktivisten auch Störaktionen auf dem Gelände der Raffinerie PCK in Schwedt organisiert und dabei unter anderem die Ölzufuhr unterbrochen.
Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt wegen Störung öffentlicher Betriebe und des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Aktivisten blockierten außerdem Gleis- und Förderanlagen auf dem Gelände des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde und legten den Betrieb am Hauptstadtflughafen BER für einige Zeit lahm.
- Nachrichtenagentur dpa