Periodenunterwäsche im Check: Lohnt sich der Kauf? Modelle im Vergleich

Bequem, nachhaltig und auslaufsicher sollte sie sein: die Periodenunterwäsche. Wir schauen uns die Trendhöschen genauer an und stellen beliebte Unterhosen vor.

Von einigen verhasst, von anderen akzeptiert, beglückt die Periode fast jede Frau im monatlichen Zyklus. Eine Frage, die dabei wiederkehrend auftaucht, ist die nach dem passenden Periodenprodukt. Neben den klassischen Hilfsmitteln wie Tampons und Slipeinlagen erfreuen sich mittlerweile auch nachhaltige Alternativen wie Menstruationstassen und Periodenunterwäsche steigender Beliebtheit.

Periodenslips sehen aus wie normale Unterhosen, verfügen aber über einen aus mehreren Schichten bestehenden Saugkern, der Feuchtigkeit auslaufsicher aufnehmen kann. Als nachhaltige Alternative sollen sie den monatlich anfallenden Müll während der Periode deutlich verringern. Wir schauen uns an, was Periodenunterwäsche kann, wie nachhaltig sie tatsächlich ist, und stellen fünf Unterhosen für die Menstruation vor.

Preis-Leistungs-Tipp: Periodenunterwäsche von Femtis

Der Periodenslip Insa von Femtis eignet sich für mittelstarke bis starke Tage und ersetzt laut Hersteller rund 2,5 Tampons. Er ist zudem für leichte Inkontinenz geeignet und in den Größen XS bis 3XL erhältlich.

Durch die klassische Slipform ist die Unterhose ideal für den Alltag. Der sportliche und etwas breitere Bund sorgt für ausreichenden Halt. Für den auslaufsicheren Schutz sorgt der Schutzbereich aus vier Schichten, der am Po bis hoch zum Bund reicht.

Die Periodenunterwäsche ist biozidfrei und aus OEKO-TEX-zertifizierten Stoffen gefertigt. Die innerste Schutzlage besteht aus zertifizierter Bio-Baumwolle und ist besonders weich und atmungsaktiv für ausreichenden Tragekomfort.

Die Unterhose kann bei 60 Grad Celsius gewaschen werden. Um Flecken zu vermeiden, sollte der Slip nach dem Tragen mit kaltem Wasser ausgewaschen werden. Von Trocknern, Bügeleisen sowie Weichspülern wird abgeraten.

Der Hersteller Femtis bietet eine große Produktpalette sowie Periodenunterwäsche in unterschiedlichen Designs an. Neben dem klassischen Slip kann zwischen Strings für schwache Blutungen, extra saugstarken High-Waist-Slips und sportlichen Boyshorts gewählt werden.

Für starke Tage: Periodenunterwäsche von Taynie

Der Periodenslip Paris von Taynie eignet sich laut Hersteller für Tage mit mittelstarken bis starken Blutungen. Der Slip kann ebenso bei leichter Blasenschwäche oder im Wochenbett getragen werden.

Das Modell bedeckt den gesamten Po und ist am Bein etwas enger geschnitten. Besonders praktisch ist der bis zum Bündchen hochgezogene Schutzbereich, wodurch die Unterhose auch während der Nacht getragen werden kann. Das Bündchen besteht aus Spitzenstoff, was dem Slip eine ansprechend elegante Optik verleiht.

Auch die Periodenunterwäsche der Marke Taynie ist nach dem OEKO-TEX-Standard 100 zertifiziert. Der Slip beinhaltet keine Biozide und ist aus 95 Prozent Bio-Baumwolle sowie fünf Prozent Elasthan gefertigt. Sein Schutzbereich besteht aus vier verschiedenen Schichten, wobei die mittlere Taynie-Membran besonders saugstark ist und Flüssigkeiten aufsaugt, ohne auszulaufen.

Die Periodenunterhose kann bei bis zu 60 Grad Celsius in der Waschmaschine gewaschen werden. Von Trocknern, Bügeleisen sowie dem Gebrauch von Weichspülern rät auch dieser Hersteller ab, um die Saugfähigkeit der Unterhose lange zu erhalten.

Der Nachhaltigkeitstipp: Periodenunterwäsche von Modibodi

Das australische Unternehmen Modibodi stellt unter anderem zu 97 Prozent biologisch abbaubare Periodenunterwäsche her. So soll sich die Unterwäsche beispielsweise bereits in sechs Monaten zersetzen, wenn sie in aktiver Erde vergraben wird. Die Periodenunterhose Classic Bikini in der Variante light-moderate hat die gleiche Saugfähigkeit wie zwei Tampons und fasst damit rund zehn Milliliter Flüssigkeit. Sie eignet sich damit für leichte bis mittlere Blutungen.

Die Periodenunterhose ist mit der patentierten Modifier-Technologie von Modibodi ausgestattet. Für trockenen Tragekomfort sorgen dabei die je nur drei Millimeter dicken Schichten des Schutzbereichs. Die oberste Schicht besteht aus Merinowolle, die zweite aus einer schnell trocknenden Mikrofaser. Die letzte wasserdichte Schicht dient der Auslaufsicherheit. Der Oberstoff besteht zu 95 Prozent aus Bambus.

Die Periodenunterwäsche von Modibodi ist zertifiziert nach GOTS sowie OEKO-TEX-Standard 100. Gut zu wissen: Neben Periodenunterwäsche stellt Modibodi auch Stillunterwäsche sowie auslaufsichere Bademode und Sportbekleidung her.

Die Periodenunterhose sollte bei über 30 Grad Celsius für hygienische Sauberkeit gewaschen werden.

Die Geruchshemmende: Periodenunterwäsche von Ooia

Die Hipster von Ooia fasst laut Hersteller die gleiche Menge Flüssigkeit wie drei Tampons. Das entspricht mittelstarken bis starken Blutungen. Die Periodenunterwäsche kommt im sportiven Look daher und hat eine niedrige Leibhöhe sowie einen niedrigen Beinausschnitt. Für einen besseren Auslaufschutz ist der Schutzbereich im hinteren Bereich bis zum Bund erweitert.

Die Unterhose kann bei 40 Grad Celsius gewaschen werden und sollte aus hygienischen Gründen nicht länger als zehn bis zwölf Stunden getragen werden.

Der Oberstoff und Anteile der Mittelschicht sind aus Baumwolle gefertigt, das Futter besteht zu 100 Prozent aus Merinowolle (mulesing free). Für eine antibakterielle Wirksamkeit verwendet Ooia den bioziden Wirkstoff Silberchlorid. Die Periodenunterhose ist zertifiziert und schadstoffgeprüft nach OEKO-TEX-Standard 100.

Gut zu wissen: Die Periodenunterwäsche von Ooia enthält den Wirkstoff Silberchlorid, der geruchshemmend ist. Der Hersteller gibt dazu an, dass der Wirkstoff in regelmäßigen Abständen getestet wird. Über die Wirkungsweise von Silberchlorid gibt es allerdings noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Für schwache Tage: Periodenunterwäsche von Nur Die

Der Periodenslip "Alles geregelt" von "Nur Die" ist optimal für schwache bis normale Blutungen. Er entspricht der Saugfähigkeit von rund drei herkömmlichen Tampons der Stärke "Normal". Die normale Variante fasst bis zu 15 Milliliter. Bei einer stärkeren Periode kann stattdessen zu der Variante stark gegriffen werden. Unterhosen mit dieser Deklarierung fassen bis zu 20 Milliliter, was einer Nutzung von bis zu vier Tampons entspricht.

Die Periodenunterwäsche kann sowohl am Tag als auch in der Nacht bis zu zwölf Stunden getragen werden. Für einen noch höheren Tragekomfort wird bei der Fertigung auf ein Einnähetikett verzichtet. Der Stoff ist aus Bio-Baumwolle, über die enthaltenen Schadstoffe wie Biozide sind keine Informationen zu finden.

Wer statt des klassischen Slips lieber zu Pantys greift, wird auch bei diesem Modell fündig. Mankos: Die Periodenunterwäsche ist nur in wenigen Größen verfügbar und darf laut Hersteller nur bei 40 Grad Celsius gewaschen werden. Hygienisch unbedenklicher ist jedoch ein Waschvorgang bei 60 Grad Celsius.

Unser Fazit zur besten Periodenunterwäsche

Periodenslips ist eine gute Alternative zu Tampons und Binden. Wie nachhaltig die Unterhosen jedoch wirklich sind, hängt letztendlich vom eigenen Wohlbefinden sowie dem Schadstoffgehalt ab. Nachhaltig wird die Alternative demnach, wenn Sie beim Kauf darauf achten, Produkte ohne Biozide wie Silberchlorid zu wählen. Wir empfehlen daher die Periodenslips von Femtis und Taynie. Sie sind frei von umstrittenen Inhaltsstoffen, saugstark und können zu Hause bei 60 Grad Celsius gewaschen werden.

Wissenswertes über Periodenunterwäsche

Was ist Periodenunterwäsche?

Periodenunterwäsche ist Unterwäsche, die speziell für Frauen während der Menstruation entwickelt wurde. Die Unterhosen werden aus einem atmungsaktiven Material wie Baumwolle oder Modal hergestellt und unterscheiden sich in ihrer Saugfähigkeit. Somit gibt es verschiedene Modelle für alle Blutungsstärken.

Wie funktioniert Periodenunterwäsche?

Periodenunterwäsche verfügt über eine integrierte Saugeinlage. Der saugfähige Schutzbereich besteht je nach Hersteller aus drei bis vier verschiedenen Schichten.

• Die erste Schicht ist die körpernahe Schicht. Sie sorgt für ein trockenes Gefühl und leitet die Flüssigkeit ins Innere der Unterhose. Sie besteht meist aus besonders angenehmen Stoffen wie Bio-Baumwolle oder Merinowolle.
• Die zweite Schicht dient der Flüssigkeitsaufnahme. Sie ist saugstark und je nach gewähltem Modell dünner oder dicker. Die Saugschicht ist meist aus Polyester oder Viskose gefertigt.
• Die dritte Schicht sorgt für den Auslaufschutz und ist daher feuchtigkeitsundurchlässig. Sie verhindert das Durchdringen der Blutung in die Kleidung.

Warum Biozide in Periodenunterwäsche vermeiden?

In einigen Periodenslips werden Biozide wie Silberchlorid eingesetzt. Dieser Wirkstoff soll im Inneren der Unterhose unangenehmen Gerüchen vorbeugen. Silberchlorid steht bereits seit längerer Zeit in der Kritik. Bisher gibt es jedoch noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkung der Biozide auf die Bakterienflora im Intimbereich oder auf die Haut im Allgemeinen. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat noch keine Bewertung vorgenommen. Hingegen warnt das Bundesumweltministerium vor möglichen auftretenden Folgen.

Auch die Auswirkungen von Bioziden auf die Umwelt sind noch nicht umfassend geklärt. Es besteht jedoch der Verdacht, dass die Biozide während des Waschvorgangs ins Wasser und somit in die Umwelt gelangen, was den nachhaltigen Charakter der Unterhosen zunichtemacht.

Um eine tatsächlich nachhaltige Alternative zu verwenden, sollte beim Kauf von Periodenunterwäsche auf enthaltene Biozide geachtet werden.

Welches Waschmittel sollte für Periodenunterwäsche verwendet werden?

Es ist am besten, ein mildes, hypoallergenes und pH-neutrales Waschmittel zu verwenden, das speziell für empfindliche Haut und empfindliche Textilien entwickelt wurde. Einige Marken, die diese Art von Waschmitteln herstellen, sind Seventh Generation und Ecover. Vermeiden Sie außerdem Bleichmittel, Weichspüler und andere chemische Reinigungsmittel beim Waschen der Slips.

Wie lange kann man Periodenunterwäsche tragen?

Wie lange eine Periodenunterhose getragen werden kann, hängt in erster Linie von der Stärke der Blutung sowie von der Saugfähigkeit der Unterwäsche ab. Dennoch sollte die Unterhose aus hygienischen Gründen auch bei schwachen Blutungen nicht länger als zwölf Stunden am Stück getragen werden.