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Chirurgen setzen Patientin Plastik-Schädeldecke aus 3-D-Drucker ein


Operation dauerte 23 Stunden
Chirurgen verpflanzen Schädeldecke aus 3-D-Drucker

Von t-online
Aktualisiert am 27.03.2014Lesedauer: 2 Min.
Chirurgen implantieren künstliche Schädeldecke aus 3-D-DruckerVergrößern des BildesEin widerstandsfähiger Kunststoff - das ist das Material, aus dem das Implantat aus dem 3-D-Drucker besteht. (Quelle: UMC Utrecht)

Waffen aus einem 3-D-Drucker sind schon seit einiger Zeit in der Diskussion. Jetzt beweist ein Fall aus den Niederlanden, dass die neuartige Technologie auch in der Medizin genutzt werden kann - mit spektakulärem Erfolg und der Aussicht auf weitere Einsatzmöglichkeiten.

An der Universitätsklinik im niederländischen Utrecht haben Neurochirurgen einer Frau die Schädeldecke entfernt und durch ein Implantat aus einem 3-D-Drucker ersetzt. Laut Pressemitteilung der Klinik ist es das erste Mal, dass eine solche Operation erfolgreich war und das Implantat nicht wieder abgestoßen wurde. Der Eingriff dauerte 23 Stunden.

Patientin wäre ohne OP gestorben

Die 22-jährige Patientin aus den Niederlanden nach Angaben der Ärzte an einer chronischen Knochenkrankheit, die die Dicke ihres Schädels von anderthalb Zentimeter auf eine Dicke von fünf Zentimeter anwachsen ließ. Die Folgen waren ein eingeschränktes Sehvermögen und schwere Kopfschmerzen.

Ohne Operation wären schwere Hirnschäden zu erwarten gewesen, teilte die Klinik mit. "Es war nur eine Frage der Zeit, bis kritische Hirnfunktionen beeinträchtigt worden wären und die Patientin gestorben wäre", sagte der leitende Chriurg Bon Vereij. Ein großer Eingriff sei unvermeidlich gewesen, aber vor der 3-D-Drucktechnik habe es keine ideale, wirksame Behandlung gegeben.

Neue Hoffnung für Krebspatienten und Unfallopfer

Die neue Schädeldecke wurde speziell für die Patientin aus einem widerstandsfähigen Kunststoff hergestellt. Bislang ist unbekannt, ob er irgendwann ersetzt werden muss oder ein Leben lang hält. Der Patientin geht es seit der Operation jedenfalls wieder gut: nach Angaben der behandelnden Ärzte hat sie ihr Augenlicht wieder vollständig zurück gewonnen, keine Symptome mehr und geht sogar wieder zur Arbeit.

Der leitenden Chirurg hatte bereits vorher Erfahrungen mit der 3-D-Konstruktion von Schädeln gemacht, aber solch ein großes Implantat war nie zuvor erfolgreich verpflanzt worden. Jetzt hoffen die Chirurgen, dass die Technik auch bei Patienten mit anderen Knochenkrankheiten eingesetzt werden kann. Vielleicht könnte man mit ihrer Hilfe auch schwer beschädigte Schädel reparieren - etwa nach Unfällen oder Tumoren.

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