Naturschauspiel in Indonesien Die blaue Eruption des Ijen-Vulkans
Es sind Bilder wie aus einem Fantasy-Film: Leuchtende blaue Ströme mäandern einen schwarzen Vulkan herab, erhellen die Nacht. Schaut man näher hin, züngeln Flammen über die Felsen und scheinen sie in Brand zu setzen. Das Natur-Theater spielt sich auf der indonesischen Insel Java ab - ganz in der Nähe des beliebten Touristenziels Bali.
Der Vulkan Kawah Ijen ist Teil einer Caldera, die einen Durchmesser von 75 Kilometern hat - ein Hinweis auf die mächtigen Eruptionen, die hier stattgefunden haben.
"Größtes Säurefass der Erde"
Heute wird der Berg als das "größte Säurefass der Erde" bezeichnet. Der Vulkan schließt einen 900 Meter langen und 200 Meter tiefen See ein, der mit einer giftigen Mischung aus Wasser und Schwefelsäure gefüllt ist.
Von den Hängen des 2800 Meter hohen Vulkans laufen Schwefelflüsse herunter, die dann von den Arbeitern kanalisiert, gekühlt und in Blöcken abtransportiert werden. Durch die Hitze entzündet sich der Schwefel, reagiert mit dem Sauerstoff und beginnt, bläulich zu brennen.
Bilder aus unmittelbarer Nähe
Der französische Fotograf Olivier Grunewald hat sich nun besonders nah an die "blaue Lava" herangetraut und fantastische Bilder geschossen. Er hat auch die Arbeiter in der Schwefelmine dabei aufgenommen, wie sie zwischen den Gasen und senffarbenen Dämpfen harte körperliche Arbeit leisten müssen. Schwefel wird unter anderem bei der Reifenherstellung, in der Medizin und der Stahlindustrie verwendet.