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Forscher berichten von Teilchen schneller als das Licht


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Forscher berichten von Teilchen schneller als das Licht

Von dapd, dpa
Aktualisiert am 23.09.2011Lesedauer: 2 Min.
Bestimmte Neutrinos hängen angeblich das Licht - hier von fahrenden Autos - locker abVergrößern des Bildes
Bestimmte Neutrinos hängen angeblich das Licht - hier von fahrenden Autos - locker ab (Quelle: reuters)

Als einer der wichtigsten Grundpfeiler der Physik galt bislang, dass sich nichts schneller als Licht bewegt. Daran rütteln nun Physiker des Schweizer Teilchenforschungszentrums CERN: Sie wollen sogenannte Neutrinos, ultraleichte Elementarteilchen, beobachtet haben, wie sie in einem Experiment schneller sausen als das Licht.

Die Wissenschaftler erklärten, die subatomaren Partikel hätten die Lichtgeschwindigkeit von knapp dreihunderttausend Kilometer pro Sekunde übertroffen. Wissenschaftler in den USA und Japan sollen das Ergebnis nun bestätigen.

Beobachtet wurden die überlichtschnellen Partikel während des Experiments "Opera". Dabei halten Forscher in einem unterirdischen Labor in den italienischen Abruzzen nach Neutrinos Ausschau, die am 730 Kilometer entfernten CERN erzeugt und auf die Reise geschickt werden. Die Physiker untersuchen damit ein Phänomen, bei dem sich Neutrinos während des etwa drei tausendstel Sekunden (Millisekunden) langen Flugs von einer Sorte in eine andere umwandeln. Insgesamt gibt es drei Sorten Neutrinos.

Verblüffendes Ergebnis lässt Forscher an Messfehler glauben

Im Zuge der Messungen stellten die Forscher nun fest, dass die Teilchen einige milliardstel Sekunden (Nanosekunden) eher einzutreffen scheinen als erwartet, berichtete die BBC. Die Lichtgeschwindigkeit gilt nach Albert Einstein allerdings als die oberste Geschwindigkeitsgrenze im Universum und ist bislang in keinem Experiment der Welt durchbrochen worden. Diese Annahme, dass die Lichtgeschwindigkeit die höchstmögliche im Universum ist, prägt das moderne Verständnis von Raum und Zeit und ist eine der Grundlagen der Relativitätstheorie. Ein Überschreiten dieser Grenze hätte gravierende Konsequenzen.

Entsprechend große Zweifel gibt es, dass die Forscher tatsächlich überlichtschnelle Teilchen überlisten konnten. Die Opera-Physiker glauben stattdessen an einen Messungsfehler. "Wir wollten einen Fehler finden, einen trivialen Fehler, kompliziertere Fehler oder richtig fiese Effekte, aber das haben wir nicht", sagte "Opera"-Sprecher Antonio Ereditato der BBC.

Daher habe man sich entschieden, die Messungen jetzt der Fachöffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, damit diese sie genau unter die Lupe nimmt, so Ereditato. Statistisch seien die Messergebnisse belastbar. Eine Möglichkeit sei jedoch, dass ein unerkannter systematischer Fehler die Messungen verfälsche.

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