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Erich Honecker: Was der BND alles über den DDR-Staatschef wusste


Geheimer Schauspielunterricht und Orgien in Grunewald
Was der BND alles über Erich Honecker wusste

Von t-online
22.05.2015Lesedauer: 1 Min.
Erich Honecker war von 1971 bis 1989 der mächtigste Politiker der DDR.Vergrößern des Bildes
Erich Honecker war von 1971 bis 1989 der mächtigste Politiker der DDR. (Quelle: dpa-bilder)

Diese Freizeitbeschäftigungen hätte man Erich Honecker, dem langjährigen Staatschef der DDR, eher nicht zugetraut. Nach Erkenntnissen des Bundesnachrichtendienstes (BND) nahm der 1994 gestorbene Politiker insgeheim Sprach- und sogar Schauspielunterricht. Außerdem sei er nach Kriegsende regelmäßig "nach West-Berlin gefahren, wo in Berlin-Grunewald Orgien veranstaltet wurden".

Der "Spiegel" berichtet vorab aus entsprechenden BND-Akten, die der Dienst auf Antrag des Nachrichtenmagazins freigegeben hat.

"Sehr harter Gegner des Westens"

Demnach blieb bei den BND-Agenten von Honeckers Ruf eines Langweilers nicht allzu viel übrig. Seit 1950 hatte der Geheimdienst den DDR-Staatschef im Visier, heißt es in dem Bericht. Bei den Agenten galt er als ein "sehr harter Gegner des Westens." Wenn auch "nicht so verschlagen" wie sein Vorgänger Walter Ulbricht.

Über Jahrzehnte hinweg beobachtete der BND Honecker auf Schritt und Tritt. Unter anderem wussten die Agenten demnach genau, auf welchem Platz Honecker beim Neujahrsempfang saß ("Tisch von Walter Ulbricht") oder wo er seinen Urlaub verbrachte ("auf der Krim").

"Chinese des Ostens"

Bei Ostblock-Diplomaten trug Honecker den Spitznamen "Chinese des Ostens", heißt es weiter. Das sollte offenbar eine Anspielung auf seine hohen Wangenknochen und die schmalen Augen sein.

Wie der "Spiegel" schreibt, hat der BND zum zweiten Mal Akten zu Honecker freigegeben. Viele weitere Unterlagen seien aber nach wie vor unter Verschluss. Für einige der Akten berufe sich der Dienst auf eine 30-jährige Sperrfrist. Andere Dokumente sollen sogar nie freigegen werden, so der "Spiegel".

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