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Geisterschiffe: "Baychimo" - das Geisterschiff der Arktis


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Geschichte
"Baychimo" - das Geisterschiff der Arktis

Ulrich Weih

05.07.2013Lesedauer: 2 Min.
Geistert die "Baychimo" noch immer durch die Arktis?Vergrößern des Bildes
Geistert die "Baychimo" noch immer durch die Arktis? (Quelle: Picture Alliance / dpa)
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Die "Baychimo" geistert seit 1931 allein durch die Arktis. Immer wieder wird sie von Schiffsbesatzungen oder Jägern der Inuit gesichtet. Der Frachter ist auf einer jahrelangen Expedition durch schwierigste Eispassagen - ohne eine Menschenseele an Bord.

Die "Baychimo" ist ein 1914 in Schweden gebauter Frachter. Ursprünglich war das 1322 Tonnen schwere Dampfschiff im Auftrag der Hudson's Bay Company in den 20er Jahren unterwegs, um entlang des kanadischen Nordwest-Territoriums und der Küste von Alaska Handel mit Inuit-Siedlungen zu treiben.

Vom Eis eingeschlossen - und verschwunden

Am 1. Oktober 1931, nach dem Abschluss einer weiteren Handelsfahrt, wurde das Schiff vom früh einbrechenden Winter überrascht und im Packeis eingeschlossen. Zwar brach es nach zwei Tagen wieder frei, doch nur eine Woche später wiederholte sich das Schicksal - diesmal anscheinend endgültig.

Die Handelszentrale schickte Flugzeuge, um 22 Mannschaftsmitglieder zu evakuieren. 15 Mann blieben in einer Holzhütte nahe des Frachters in der Hoffnung zurück, das Schiff nach dem Ende des Winters wieder flott zu bekommen. Doch am 24. November brach ein kräftiger Schneesturm über die Gegend herein. Als das Wetter wieder besser wurde war die "Baychimo" verschwunden.

Laderäume noch gut gefüllt

Allerdings war das Schiff nicht gesunken, wie die Crew zunächst vermutet hatte. Wenige Tage später wurde der Frachter nämlich gefunden - 72 Kilometer von der alten Position entfernt, erneut im Eis eingeschlossen. Da die Crew annahmen, das Schiff werde nun den Winter nicht mehr überstehen, entlud sie die wertvollsten Teile der Fracht, einen noch gut gefüllten Laderaum zurücklassend.

Einige Monate später entdeckten Inuit-Jäger das Schiff, diesmal 480 Kilometer weiter östlich. Im März 1933 gelang es einer Gruppe Eskimos, das Schiff zu betreten, worauf sie durch einen plötzlichen Sturm zehn Tage an Bord gefangen waren.

1969 immer noch unterwegs

In den folgenden Jahren wurde das Schiff mehrmals gesichtet. Ungünstiges Wetter und unerwartete Eiseinbrüche verhinderten stets, die noch immer an Bord befindliche Fracht zu bergen. 38 Jahre nachdem sie aufgegeben wurde, im Mai 1969, wurde die "Baychimo" zum bisher letzten Mal in der Beaufortsee vor Alaska gesichtet.

Das weitere Schicksal des Frachters ist unbekannt. Zwar könnte er inzwischen gesunken sein, doch diese Vermutung hat sich bereits zuvor mehrmals nicht bestätigt. 2006 gab der US-Bundesstaat Alaska die Suche nach dem Geisterfrachter in Auftrag. Diese blieb bislang ohne Ergebnis.

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