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Ukraine: Russland soll Hightech-Drohne einsetzen – Wirksamkeit umstritten


Zielerfassung per Künstlicher Intelligenz
Russland setzt neue "Superdrohne" ein

Von t-online, jcz

29.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Neue Kampfdrohne der russischen Armee: Mit einer neuen Hightechwaffe will sich Moskau im Krieg gegen die Ukraine Vorteile verschaffen.Vergrößern des Bildes
Neue Kampfdrohne der russischen Armee: Mit einer neuen Hightechwaffe will sich Moskau im Krieg gegen die Ukraine Vorteile verschaffen. (Quelle: Screenshot staatlicher TV-Sender Russland1)

Russland soll eine neue Kamikazedrohne einsetzen, die ihre Ziele ohne menschliche Hilfe aussucht. Doch ihre Wirksamkeit ist umstritten.

Berichten zufolge setzt Russland eine neue "Superdrohne" mit autonomer Zielerfassung ein. Die Drohne mit dem Namen Izdeliye-53 wird vom Konzern Kalaschnikow produziert und nach Informationen der US-amerikanischen Denkfabrik Institutes for the Study of War (ISW) momentan in der Ukraine erprobt.

Bei der Drohne handelt es sich um eine sogenannte Kamikazedrohne. Solche sind im Vergleich zu herkömmlichen Drohnen nur einmal einsetzbar, da sie sich auf das anvisierte Ziel stürzen und dann mit diesem explodieren. Das Besondere an dieser neuen Drohne ist, dass sie fähig sein soll, ihre Ziele eigenständig auszuwählen und zwischen militärischen und zivilen Zielen unterscheiden zu können. Nur das Einsatzgebiet soll noch von Hand ausgewählt werden müssen, den Rest macht die Drohne dann vollständig autonom.

Schwer abzufangen, aber wirkungslos?

Dies hat den Vorteil, dass sie deutlich unempfindlicher gegen feindliche Abwehrversuche ist, denn es ist eine der Hauptabwehrmethoden gegen Drohnenangriffe, die Verbindung zwischen Drohne und Steuerungseinheit zu unterbrechen.

Ziel Russlands ist es laut Informationen des ISW, die Drohnen nicht einzeln einzusetzen, sondern als einen untereinander vernetzten Schwarm, der autonom mehrere Ziele gleichzeitig anvisieren, angreifen und vernichten kann.

Doch an der Wirksamkeit der Drohne gibt es Zweifel, da die Drohne wohl nur drei bis fünf Kilo Sprengstoff tragen kann. Es gibt zwar in pro-russischen Telegram-Kanälen Aufnahmen und Berichte darüber, dass diese Art Drohnen eingesetzt wurde, um einen ukrainischen Mehrfachraketenwerfer auszuschalten, aber das ISW bezweifelt, dass die Menge an Sprengstoff ausreicht, um schwerer gepanzerte Ziele zu zerstören.

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Darüber hinaus leidet die russische Wirtschaft aufgrund der westlichen Sanktionen stark unter einem Mangel an leistungsfähigen Mikrochips, die für die Produktion dieser Art von Hightech-Drohnen gebraucht würden. Lesen Sie hier ein Interview zur momentanen wirtschaftlichen Lage in Russland. Es bleibt also abzuwarten, ob Russland tatsächlich in der Lage ist, die Drohnen im großen Stil zu produzieren und einzusetzen.

Verwendete Quellen
  • understandingwar.org: "RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, OCTOBER 28, 2023" (englisch)
  • carnegieendowment.org: "Vital Microchip Sanctions Will Hit Russian Computing Power Hard" (englisch)
  • t.me: Nutzer "Военная хроника" (russisch)
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