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Ukraine-Krieg: Putin schickt Kampftraktoren an die Front


Zur Verbesserung der Logistik
Jetzt will Putin Kampftraktoren gegen die Ukraine schicken

Von t-online, mk

Aktualisiert am 28.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein früherer russischer Armeetraktor vom Typ PZM-2: Auch die neue Maschine soll über eine Fräse zum Ausheben von Schützengräben verfügen. (Archivfoto)Vergrößern des Bildes
Ein früherer russischer Armeetraktor vom Typ PZM-2: Auch die neue Maschine soll über eine Fräse zum Ausheben von Schützengräben verfügen. (Archivfoto) (Quelle: Uralwagonsawod)

Um die russische Kriegslogistik in der Ukraine steht es schlecht. Eine aufgemotzte Landmaschine soll jetzt Abhilfe schaffen – und sogar Züge ziehen können.

Nach eineinhalb Jahren Krieg gegen die Ukraine muss die russische Armee offenbar immer mehr improvisieren. Aus der vom Kreml geplanten Blitzeroberung des gesamten Landes ist ein zermürbender Stellungskrieg entlang einer fast 1.000 Kilometer langen Front geworden. Putins Truppen müssen sich eingraben und neue Schützengräben anlegen, um der ukrainischen Gegenoffensive standzuhalten. Doch die bislang verwendeten Baumaschinen aus dem zivilen Sektor scheinen der Aufgabe nicht gewachsen zu sein.

Darum will die russische Panzerschmiede Uralwagonsawod jetzt einen gepanzerten Militärtraktor herstellen, wie das ukrainische Fachmagazin "Defense Express" unter Berufung auf eine Patentanmeldung der Firma berichtet. Das noch namenlose Modell soll auf dem Traktor vom Typ RTM-160 basieren, den Uralwagonsawod zwischen 2004 und 2009 für landwirtschaftliche Zwecke herstellte. Als Vorlage soll den russischen Ingenieuren der PZM-2 gedient haben, ein militärisches Nutzfahrzeug aus Sowjetzeiten, das ebenfalls auf einer klassischen Landmaschine basierte.

Russlands Kriegsmaschine auf Schienen angewiesen

Die neue Maschine hat laut "Defense Express" eine größere Motorhaube als der RTM-160, was auf einen vergrößerten Motor hindeutet. Das Fahrzeug könnte demnach vor allem als kräftige Zugmaschine dienen. An der Rückseite des neuen Fahrzeugs soll sich sogar eine Anhängerkupplung für Zugwaggons befinden: Die russische Kriegslogistik ist stark auf die Bahn angewiesen, doch es gibt immer Angriffe gegen Züge, Schienen, Bahnhöfe und Lager der Russen. Eine mobile Zugmaschine für liegen gebliebene Waggons würde aus russischer Sicht also Sinn ergeben. Zudem soll die Maschine über eine Fräse verfügen, mit der sich schnell ein Schützengraben ausheben lässt.

"Defense Express" vermutet, dass Russland mit dem neuen Kriegstraktor auf den geringen Grad der Mechanisierung seiner Logistik reagiert. Auf Bildern aus dem Kriegsgebiet ist immer wieder zu sehen, wie russische Soldaten Granaten und andere Munition praktisch einzeln mit den Händen von Militärlastern laden. Seit die Ukraine über westliche Langstreckenartillerie verfügt, muss Russland seine Waffenlager mindestens 80 Kilometer von der Front entfernt anlegen, was die Versorgung der Besatzungstruppen weiter erschwert. Eine flexibel einsetzbare Zugmaschine könnte die russische Kriegslogistik vereinfachen.

Ein weiterer Grund für die Entwicklung eines Kriegstraktors könnte laut "Defense Express" in der Abhängigkeit Russlands von importierten Land- und Baumaschinen liegen. Schon im zivilen Bereich sei Russland auf Einfuhren, vornehmlich aus China, angewiesen. Daher sei es aus russischer Sicht logisch, in die Entwicklung eigener Maschinen zu investieren. Aufgrund der westlichen Sanktionen gegen Russland dürften aber die Komponenten für den neuen Kriegstraktor im Wesentlichen aus China kommen.

Verwendete Quellen
  • en.defence-ua.com: UralVagonZavod Presents Battle Tractors for russian Army (englisch)
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