Mögliche Panne Russische Botschaft verwundert mit Tweet
Russland hat die ukrainische Halbinsel Krim vor Jahren völkerrechtswidrig annektiert. Doch nun sorgt eine Weltkarte einer russischen Behörde für Verwunderung.
Die russische Botschaft in Südafrika hat auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, eine Karte veröffentlicht, die die Krim als ukrainisch statt als russisch kennzeichnet. Russland hatte die ukrainische Halbinsel im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert. In Kiew fordert man das Gebiet stets zurück, doch Russland baute seine Besatzung weiter aus und beansprucht die Halbinsel für sich. Ob der Tweet darauf hindeuten könnte, dass Teile des russischen Machtapparats anderer Ansicht sind als der Kreml oder ob es sich um eine Panne handelt, ist nicht klar.
In den Jahren nach der völkerrechtswidrigen Annexion begannen viele Staaten – auch westliche Nationen – die Krim, wenn nicht De-jure, dann doch De-facto, als russisch anzuerkennen. Doch mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine änderte sich das. Immer mehr Stimmen wurden laut, die die vollständige Vertreibung der russischen Besatzer von ukrainischem Hoheitsgebiet forderten – inklusive der Krim. Die ukrainische Führung hat das zum Ziel erklärt.
Karte zählt Krim zur Ukraine
Nun aber sorgt ein Tweet der russischen Botschaft in Südafrika für Verwirrung. Der Tweet zeigt das Bild einer Weltkarte, bei dem die Staaten, die ab dem Jahr 2024 die Vereinigung der BRICS-Staaten ausmachen, grün hinterlegt sind, die restlichen Staaten hellgrau. "Realität einer neuen multipolaren Welt", steht auf Englisch darüber.
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Auffällig dabei: Die Krim ist nicht wie der Rest des Brics-Mitgliedes Russland grün hinterlegt, sondern grau, so wie die Ukraine, die nicht Mitglied des Bündnisses ist. Die Brics-Gruppe ist ein Zusammenschluss aus schnell wachsenden Volkswirtschaften. Sie besteht bislang aus Brasilien, China, Indien, Russland und Südafrika. Ab dem Jahr 2024 sollen dem Bündnis auch Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate angehören. Mehr zu dem Brics-Bündnis lesen Sie hier.
Ob es sich bei dem Tweet um ein Versehen handelte oder ob sich die Mitarbeitenden bewusst gegen die russische Linie gestellt haben, ist unklar. Der Tweet wurde wenig später wieder gelöscht, eine weitere Stellungnahme der russischen Botschaft in Südafrika oder Moskaus liegt nicht vor.
- twitter.com "Roland Fink-Trauschel @Frei_Fink"