Trotz Sanktionen Deutsche Firma soll russische Waffenindustrie beliefert haben
Ein deutscher Hersteller soll Maschinen an die russische Rüstungsindustrie geliefert haben. Einem Medienbericht zufolge gab es eine Festnahme.
Trotz internationaler Sanktionen gegen Russland soll ein Unternehmen aus Süddeutschland Maschinen an die russische Rüstungsindustrie geliefert haben. Der Werkzeugmaschinenhersteller aus Baden-Württemberg habe schon seit 2015 mehrere Verträge zu Lieferung von Präzisionsmaschinen an einen Waffenhersteller abgeschlossen, berichtet der "Spiegel". Dieser soll die Ware im Wert von rund zwei Millionen Euro zur Fertigung von Scharfschützengewehren eingesetzt haben.
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Den Informationen des Magazins zufolge hat die Generalbundesanwaltschaft einen ehemaligen Chef der Firma, Ulli S., am Flughafen von Frankfurt am Main festnehmen lassen. Derartige Lieferungen, wie sie nun als Vorwurf im Raum stehen, waren schon nach dem russischen Einmarsch auf der Krim 2014 verboten worden.
Des Weiteren soll das Unternehmen 2016 Schulungen für russisches Personal zur Arbeit an den Maschinen durchgeführt haben. Zudem soll S. mehrere der Gewehre, die mit seinen Maschinen gefertigt wurden, zu Testzwecken gekauft haben – und dabei die Verträge vordatiert haben. Er habe so wohl den Eindruck erzeugen wollen, er habe die Waffen schon vor 2014 und somit vor den Russlandsanktionen erworben, heißt es.
- spiegel.de: "Deutsche Firma soll russische Rüstungsindustrie beliefert haben"