Mangel an Ausrüstung Russland beschlagnahmt Autos der eigenen Soldaten
Der russischen Armee mangelt es an guter Ausstattung. Einem Bericht zufolge soll sie sich nun bei fehlenden Fahrzeugen auf kuriose Weise selbst helfen.
Dass die russische Armee mit mangelhafter Ausrüstung zu kämpfen hat, ist seit einigen Monaten bekannt. Nun berichtet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW), dass es den Truppen auch an leichten Transportfahrzeugen mangelt. Um sich Abhilfe zu schaffen, sei man dazu übergangen, Privatautos der Soldaten zu beschlagnahmen, berichtet das ISW und beruft sich auf russische Militärblogger.
Soldaten müssen ihre Autos dem Bericht zufolge beim Verteidigungsministerium registrieren, worauf sie dann für die Front requiriert werden. Soldaten, die sich dieser Anweisung widersetzen, würden regelmäßig auch wegen kleiner Vergehen von ihren Vorgesetzten bestraft.
Es sind aber offenbar nicht nur Transportfahrzeuge, an denen es der russischen Armee mangelt. Das ISW berichtet weiter, dass auch Artillerie und Boote nicht im ausreichenden Maße zur Verfügung stünden.
Moral der Soldaten verschlechtert sich weiter
Die schlechte Versorgungslage sowie die unorthodoxen Maßnahmen, mit denen die russische Militärführung versucht, diese auszugleichen, führt wohl dazu, dass die Moral der an der Front stationierten Soldaten sich weiter verschlechtert: "Wir haben das Gefühl, dass wir gegen den Feind kämpfen und die Kommandeure gegen uns", schreibt eine Militärbloggerin auf Telegram.
Die Berichte über mangelhafte Ausrüstung sind nicht die ersten dieser Art. Schon seit einiger Zeit häufen sich Berichte über fehlendes Material und schlechte Moral bei der russischen Armee. Hier lesen Sie mehr dazu.
- understandingwar.org: "Institute for the Study of War Russian Offensive Campaign Assessment, August 21, 2023" (englisch)
- Telegram: Анастасия Кашеварова (russisch)